Sonntagsfragen an Constanze Priester
Frau Priester, Sie spielen die Manu Wellmann bei «Hinter Gittern». Beschreiben Sie die Manu doch einmal.
Manuela Wellmann war früher eine Türsteherin. Sie ist Vollwaise und hat eine jüngere Schwester. Allgemein hat sie sehr das Bedürfnis, Leute zu beschützen, deswegen war sie auch Türsteherin. So will sie auch ihre Schwester beschützen. Eines Tag beobachtet sie dann, wie ein Drogendealer ein Mädchen vergewaltigt. Sie schreitet ein und bringt ihn im Affekt um. Deswegen sitzt sie jetzt im Gefängnis.
Manu ist also «Hinter Gittern» weil sie jemanden umgebracht hat. Wie sind Sie denn «Hinter Gittern» gekommen?
Ich bin über ein Casting dazu gekommen.
Wenn man sich bei «Hinter Gittern» die Frauen anschaut, dann sind die zumeist gezeichnet vom Leben. Ist das dann ein Kompliment, bei so einem Casting genommen zu werden?
Na ja, natürlich ist ein Kompliment. Man möchte ja gerne schauspielern und besonders gerne auch im Fernsehen zu sehen sein.
Es ist toll, bei einer so erfolgreichen Serie eine größere Rolle angeboten zu bekommen. Es ist Gold wert, dass ich auch eine Menge toller Kollegen habe, von denen ich viel lernen kann, gerade wenn man mit der Karriere erst anfängt.
Wie sieht denn ein normaler Drehtag bei Ihnen aus?
Das ist natürlich immer etwas verschieden. Oft ist es so, dass man sehr früh geholt wird. 5:45 Uhr ist da keine Seltenheit. Ich bin eigentlich schon froh, wenn es mal nach 6 Uhr morgens ist. Dann kommt man nach Spandau ins Studio, wo man geschminkt wird. Dann hat man meistens noch Zeit einen Kaffee zu trinken und dann geht’s eigentlich schon los.
Wie lange dauert ihr Arbeitstag dann?
Das ist ganz unterschiedlich. Je nachdem in wie vielen Bildern man auch mit dabei ist. Wenn es lange dauert, zieht sich das über den kompletten Tag. Manchmal ist man früher fertig, da kann man dann auch noch den späten Nachmittag zu Hause genießen. Es kommt wirklich darauf an, wie präsent man ist. Wenn beispielsweise eine andere Geschichte im Vordergrund steht, mit der man selbst nicht wirklich viel zu tun hat, dann muss ich nicht so oft drehen und habe einen ruhigeren Tag.
Nehmen wir Katy Karrenbauer als Beispiel für die nächste Frage: Sie spielt ihre Figur seit Beginn der Serie, also knapp 10 Jahre. Wie lange wollen Sie die Manuela Wellmann verkörpern?
Also 10 Jahre wäre schon etwas lange. Aber ehrlich gesagt kann ich das momentan nicht sagen. Für mich ist das alles noch sehr neu. Es steht für mich im Vordergrund neue Erfahrungen zu sammeln, der Reiz des Neuen, der macht es zur Zeit aus.
Ich denke, es ist wichtig, dass man so etwas sehr spontan entscheidet. Der Beruf des Schauspielers bringt es mit sich, dass es oft Veränderungen im Leben gibt. Ständig ändert sich etwas: Neue Engagements in neuen Städten, das ist nicht unbedingt einfach. Deswegen möchte ich ehrlich gesagt gar nicht so weit planen.
Haben Sie ein Ziel, das sie noch erreichen wollen?
Ich will dazulernen und gut werden auf dem Gebiet. Momentan lerne ich vor allem von den älteren und erfahrenen Kollegen.
Manu Wellmann verliebt sich in Walther… nun stand vor kurzem die erste Kussszene mit Katy Karrenbauer an. Waren Sie da nervös? Ich stelle es mir nicht unbedingt einfach vor, als „Neuling“ gleiche eine so schwere Szene zu spielen.
Mir war das lieb, dass das direkt am Anfang war. Man steht sowieso unter Stress, weil man völlig neu dabei ist. Deswegen ist es gut, wenn man die schwierigen und emotionalen Sachen gleich am Anfang spielt. So kann man schon direkt mal ein bisschen was vorlegen. Ich wurde da sozusagen direkt ins kalte Wasser geschmissen und das war gut so.
Vielen Dank für's Erste. Am kommenden Sonntag versuchen wir, Constanze Priester etwas näher kennen zu lernen und erfahren unter anderem, was sie sich von einer guten Fee wünschen würde.