Als Reaktion auf immer tiefer sinkende Quoten wirft der Münchner Sender das Konzept der Staffel über Bord. Die weitreichenden Änderungen greifen sofort. Den Kern treffen sie jedoch nicht.
Nichts kapiert?
Die ergriffenen Maßnahmen der «BB»-Crew sind drastisch, treffen jedoch das Ziel nicht. Die Schließung des Blockhauses könnte gar kontraproduktiv sein. Jeder einzelne aktuelle Blockhaus-Bewohner ist in der Sat.1-App beliebter als die Glashaus-Kandidaten. Möglich, dass die dunkleren, erdigen Blockhaus-Farben in der Marktforschung schlecht ankamen. Das Problem von «BB» 13 beheben die Macher und die offenbar überforderten Sat.1-Leute nicht: Ohne Livestream und ohne Sendung am Samstag und Sonntag fehlt der Fangemeinde eine richtige Bindung. Online fehlen weiterhin lange Clips, die Gespräche und Situationen ungeschnitten zeigen. «Big Brother» läuft Gefahr, durch diese Panikreaktion noch tiefer zu sinken.
Kurz hingeschaut von Manuel Weis
Am Freitagabendvorabend sahen erstmals weniger als sechs Prozent der klassisch Umworbenen eine neue Tageszusammenfassung von
«Big Brother» - die neunte Highlightshow um 19 Uhr markierte somit einen Tiefpunkt. Über das Wochenende haben sich die Macher der Show nun entschlossen, auf den Sinkflug zu reagieren. Wie am späten Sonntag kommuniziert wurde, werden ab der Entscheidungsshow am Montag tiefgreifende Änderungen durchgeführt.
Maßnahme Nummer eins: Das Blockhaus, dort wo bislang digitaler Botox galt, wird mit sofortiger Wirkung geschlossen. Somit wird es in der Staffel „vorübergehend“ keine zwei Bereiche mehr geben. Alle Bewohner ziehen somit ins Glashaus und müssen sich dort weiterhin den Bewertungen der Zuschauer unterziehen. Weil dort der Platz aber begrenzt ist, müssen die Bewohner zusammenrücken. Und: Luxus ist somit nicht mehr garantiert; den gibt es nämlich nur, wenn das bisherige Blockhaus seine Wochenaufgabe besteht – und danach sieht es nicht aus.
Zudem werden am Montagabend in der Liveshow gleich zwei Kandidaten ausziehen; zunächst geht es darum, ob Cathleen oder Mareike gehen muss. Beide wurden vergangenen Montag nominiert, seitdem können die Zuschauer für ihren Liebling anrufen. Nach diesem Exit wird noch ein zweiter Kandidat die «Big Brother»-Staffel verlassen müssen. Hierzu wurde angekündigt, dass das Beliebtheitsranking eine noch größere Rolle spielt. Gut möglich also, dass einfach die unbeliebtesten Kandidaten auf einer Sonder-Nominierungsliste landen.