In den vergangenen Tagen sendeten viele TV-Sender Spezialsendungen über das Coronavirus – und trafen damit einen Nerv. Aus Quotensicht lief es tatsächlich für kein Special enttäuschend.
Das Coronavirus ist auch in den vergangenen Tagen das große Diskussionsthema schlechthin geblieben. Das hohe Interesse an der Ausbreitung des Virus versuchten dabei auch viele TV-Sender mit Specials zu bedienen. Glänzende Quoten erreichte bereits vergangene Woche Donnerstag RTL mit einem 20-minütigen
«RTL aktuell Spezial», das zur besten Sendezeit auf 3,60 Millionen Zuschauer gelangte. Während dies schon beim Gesamtpublikum mit sehr guten 11,4 Prozent einherging, kletterte die Quote bei den 14- bis 49-Jährigen sogar auf famose 19,1 Prozent. Der Primetime-Sieg noch knapp vor «Germany’s Next Topmodel» war RTL angesichts von 1,73 Millionen 14- bis 49-Jährigen nicht streitig zu machen.
Am Freitagnachmittag zog das ZDF mit Hintergrundinfos zum Coronavirus nach, genau genommen vertrauten die Mainzer ab 17.10 Uhr auf ein
«ZDF spezial». Die gut halbstündige Sondersendung erreichte am generell starken Nachmittag des ZDF knapp drei Millionen Zuschauer ab drei Jahren und hervorragende 19,3 Prozent insgesamt. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 7,5 Prozent ebenfalls über Senderschnitt.
Wohl nicht zuletzt bekräftigt vom RTL-Erfolg am Donnerstag entschied sich schließlich auch ProSieben dazu, ein Primetime-Special ins Programm zu nehmen. Dieses lief in dieser Woche am Montagabend vor 1,68 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, die dem Sender gute 5,4 Prozent bei allen und 12,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen einbrachte. Das Erste schickte in direkter Konkurrenz zur 15-minütigen ProSieben-Sendung sogar ein zweistündiges
«hart aber fair» ins Rennen, welches ab 20.15 Uhr sogar 3,82 Millionen Zuschauer informierte. Mit guten Marktanteilen von 12,8 Prozent bei allen und 8,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen stellte sich der Talk in beiden relevanten Altersgruppen als überdurchschnittlich gefragt heraus.
Am Mittwochnachmittag machte RTL das Coronavirus schließlich in seinem Nachmittagstalk
«Marco Schreyl» zum Thema. Die Sendung, die erst seit einigen Wochen ausgestrahlt wird, wurde in diesem Zusammenhang erstmalig auch live produziert. Die Zuschauer schalteten zwar nicht in Scharen ein, bescherten «Marco Schreyl» angesichts von zehn Prozent beim jungen Publikum aber das bis dato zweitbeste Ergebnis in seiner noch jungen Geschichte. Insgesamt lief es mit 0,66 Millionen Zuschauern ebenfalls verhältnismäßig gut, wenngleich der Marktanteil mit 5,3 Prozent weit unter dem Senderschnitt stecken blieb.
Abseits von den zahlreichen monothematischen Sondersendungen profitierten in den letzten Tagen auch die regulären Nachrichten-Formate. Um hier nur ein Beispiel zu nennen: Die
«Tagesschau» brachte es am vergangenen Samstag allein im Ersten auf 8,03 Millionen Zuschauer, was dem stärksten Ergebnis einer regulären 20-Uhr-Ausgabe seit mehr als einem halben Jahr entsprach. Das Coronavirus ist für diesen Rekord vielleicht nicht allein verantwortlich, dürfte aber zumindest eine Teilschuld haben.
Fazit: Zu allen möglichen Uhrzeiten funktionieren Sondersendungen über das Coronavirus auf allen Sendern derzeit gut bis hervorragend. Von weiteren Specials in den kommenden Tagen darf man daher wohl ausgehen.