Der Kölner Sender lässt die Zusammenarbeit mindestens am kommenden Wochenende ruhen, nachdem ein umstrittenes Video von Xavier Naidoo aufgetaucht ist.
Ein am Dienstag
aufgetauchtes Video von Musiker Xavier Naidoo, der zur Zeit als Teil der
«Deutschland sucht den Supertstar»-Jury im Fernsehen bei RTL zu sehen ist, hat nun Konsequenzen. RTL hatte sich schon am Mittwochvormittag "irritiert" gezeigt und von Naidoo "klare Antworten" gefordert. Am Mittwochabend gab RTL nun bekannt, dass Xavier Naidoo nicht länger Juror bei der Musikshow ist. Heißt: Wenn «DSDS» am Samstag in die Live-Show-Phase geht, urteilen noch Dieter Bohlen, Pietro Lombardi und Oana Nechiti über die stimmlichen Leistungen der Teilnehmer. Jörg Graf, Programmchef des Kölner Senders, äußerte sich in einem am Mittwochabend verbreiteten Statement unmissverständlich: "RTL steht für Vielfalt im Programm. Wir sind Verfechter der Meinungsfreiheit. Dazu gehört aber auch, das wir jede Form von Rassismus und Extremismus entschieden ablehnen. Die jetzt aufgetauchten Videos von Xavier Naidoo haben uns massiv irritiert. Unsere Bitte, seine Äußerungen im Dialog und live bei RTL persönlich und öffentlich zu diskutieren und zu erklären, hat er bislang unbeantwortet gelassen."
Naidoo hatte sich am Mittwochnachmittag über seine Facebook-Seite zu Wort gemeldet - und dort seine Sicht der Dinge erklärt. In dem Statement hieß es: „Ich setze mich seit Jahren aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Liebe und Respekt sind der einzige Weg für ein gesellschaftliches Miteinander. Das bedeutet für mich aber auch, dass alle in der Verantwortung sind, wachsam gegenüber Angriffen auf ein friedliches Miteinander aller Menschen zu sein, egal aus welcher politischen Richtung und ungeachtet der Herkunft. Unsere Demokratie muss wehrhaft sein, um auch weiterhin ein Leben in Frieden und Eintracht führen zu können. Ich gehe nicht zuletzt als Christ fest davon aus, dass der weit überwiegende Anteil der Menschheit dies auch will." Der in dem Video zitierte Songtext sei aus dem Jahr 2018, heißt es weiter. Naidoo erklärte zudem in dem Facebook-Statement, dass auch Naidoo's Familie als Gast nach Deutschland kam. Sie habe sich "natürlich an Recht und Moralvorstellungen des Gastgebers gehalten. Diese Selbstverständlichkeit sollte für alle gelten - auch wenn nur ein sehr kleiner Teil dies missverstanden hat. Aber gerade dieser kleine Teil belastet alle anderen, die hierdurch in “Sippenhaft“ genommen und durch eine erschreckende Zunahme an Gewaltakten in Gefahr gebracht werden."
Jörg Graf erklärte nun am Mittwochabend, eine Diskussion mit Naidoo wäre wichtig gewesen, "da für uns die Aussagen im Video und seine Kommentierung danach überhaupt nicht zusammen passen. Daher haben wir uns entschieden, ihn für die kommende Liveshow von «DSDS» auszuschließen.“ Ohne Dialog zwischen Naidoo und RTL bleibe er dem Sender nämlich "viele Antworten schuldig", wie es in einem RTL-Statement heißt. Zudem seien weitere Videos aufgetaucht, die in eine ähnliche Richtung gehen würden, betonte RTL.
Pause für Xavier Naidoo. Richtige Entscheidung?