Die Geschäfte der Mediengruppe RTL Deutschland waren rückläufig – allerdings in einem vertretbaren Zustand.
Am Freitag legte die in Luxemburg ansässige RTL Group ihre Jahreszahlen vor. Diese können sich erneut sehen lassen, denn der Unterhaltungskonzern verbesserte seinen Umsatz um 3,2 Prozent auf 6,651 Milliarden Euro. Neben dem klassischen Fernsehgeschäft betreibt die Mediengruppe auch einen umfangreichen Produktionsarm, der das Jahresergebnis verbesserte. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank um 1,3 Prozent auf 1,156 Milliarden Euro, die Gewinnmarge liegt mit 17,4 Prozent noch im guten Bereich. Das Jahresprofit lag bei 864 Millionen Euro. Obwohl die Aktie seit einigen Monaten im Sinkflug ist, können die Anleger zufrieden sein. Die RTL Group schüttet vier Euro pro Aktie aus.
Thomas Rabe, Chef der RTL Group erklärte: "Dank der starken Leistungen unserer drei größten Geschäftseinheiten hat die RTL Group im Jahr 2019 alle finanziellen Ziele erreicht. Unsere Strategie basiert auf drei Prioritäten. Erstens, die Stärkung unserer Kerngeschäfte – dazu zählen auch Konsolidierungsschritte unserer Senderfamilien. Zweitens, der Ausbau unserer Streamingdienste und unseres globalen Inhaltegeschäfts. Und drittens, der Ausbau von Allianzen und Partnerschaften in der europäischen Medienindustrie."
Die Mediengruppe RTL Deutschland verzeichnete einen Umsatzrückgang von 1,8 Prozent auf 2,262 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum setzte das Unternehmen 2,304 Milliarden Euro um. Die französische Groupe M6 schrumpfte von 1,483 auf 1,456 Milliarden Euro. RTL Nederland verbuchte 496 Millionen Euro Umsatz, zuvor kam man auf 504 Millionen Euro. RTL Belgium verzeichnete 185 Euro.
Die Produktionsfirma Fremantle verbesserte sich von 1,592 auf 1,793 Milliarden Euro – ein Plus von fabelhaften 12,6 Prozent. Die anderen Segmente kommen gesammelt auf 724 Millionen Euro, dies ist ein Plus von 8,1 Prozent. Cash-Cow der RTL Group bleibt das deutsche Segment mit einem EBITA von 663 Millionen Euro, die Franzosen kommen auf 287 Millionen Euro. Fremantle setzte 142 Millionen Euro um. Auch in der Marge ist die Mediengruppe RTL Deutschland mit 29,3 Prozent führend, Fremantle schneidet mit 7,9 Prozent verhältnismäßig schlecht ab.
Die Streaming-Plattform TV Now erreichte laut RTL Group einen Anstieg 45 Prozent an zahlenden Kunden. TV Now und videoland erreichen zusammen 1,44 Millionen Abonnenten. Die RTL-Gruppe möchte in den kommenden fünf Jahren auf fünf bis sieben Millionen Kunden kommen. Neben weiteren Investitionen in die TV-Sender soll auch das Streaming-Geschäft stark ausgebaut werden. „Im Rahmen dieser Strategie setzen wir einen besonderen Fokus darauf, nationale Streaming-Champions in den Ländern zu werden, in denen die RTL Group führende Senderfamilien betreibt“, teilte Rabe mit. „In den nächsten fünf Jahren wollen (…) den Streamingumsatz auf mindestens 500 Millionen Euro erhöhen.“ Bereits in fünf Jahren sollen die Streaming-Aktivitäten Früchte tragen und Gewinn abwerfen.