Die Kritiker: «Tatort: Freischwimmer»


Story
An einem Sommertag ertrinkt in einem Leipziger Freibad der 23jährige Leo, der an dem Down-Syndrom litt. Sowohl die Mutter des Opfers Bettina Stein als auch Ex-Leistungsschwimmer Lutz Baader, der im Freibad als Aushilfe arbeitet, verdächtigen Bandenchef Ralf Salchow (Marcel Goldammer, Bild).

Schnell stellt sich erhaus, dass der ertrunkene Leo der Hauptzeuge eines Überfalls war. Kurze Zeit später wird den Ermittlern klar, dass natürliches Ertrinken als Todesursache ausgeschlossen werden muss, die Autopsie gibt in den ersten Minuten wichtige Hinweise.

Die Kommissare Ehrlicher und Kain besuchen die trauernde Familie Stein. Schwester Alexandra macht sich Vorwürfe, dass sie auf ihren Bruder nicht aufgepasst hat. Sie war zwar im Freibad, hatte das Unglück aber nicht bemerkt. Sie verschweigt allerdings den Kommissaren, dass sie mit Lutz Baaders Sohn Mike geknutscht hat, der ein Freund von Ralf Salchow ist.

In einem Netz von Lügen und Widersprüchen können die Ermittler vor keinem Halt machen und verdächtigen die Familie des Opfers sowie seine behinderten Freunde.

Darsteller
Peter Sodann («Das bisschen Haushalt») ist Hauptkommissar Ehrlicher
Bernd Michael Lade («Nicht von dieser Welt») ist Hauptkommissar Kain
Julia Jäger («Heiraten macht mich nervös») ist Bettina Stein
August Zirner («Speer und er») ist Martin Stein
Karoline Teska («Das Kanzleramt») ist Alexandra Stein
Arved Birnbaum («Ohne Worte») ist Lutz Baader
Marcel Goldammer ist Mike Baader
Florian Bartholomäi («Kombat Sechzehn») ist Ralf Salchow
Jonas Jägermeyr («Sex Up 2») ist Ben
Christian Ehms ist Leo Stein
Annekathrin Bürger («18 – Allein unter Mädchen») ist Frederike
Walter Nickel («Tages des Sturms») ist Walter

Kritik
Der neue «Tatort» überzeugt auf ganzer Linie. Die Autoren Mario Giordana und Andreas Schlüter haben ein Drehbuch verfasst, welches Spannung bis in die letzte Minute garantiert. Durch ständige Wendungen und neue Informationen, die die Ermittler und Zuschauer bekommen, kann der «Tatort: Freischwimmer» seine Spannung erhalten.

Eine zweite Nebengeschichte wird von Hauptkommissar Bernd Michael Lade erzählt, deren Zweck es ist, dem Zuschauer ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ansonsten bleiben die Autoren am Kriminalfall, das Privatleben der Ermittler wird nicht beleuchtet.

Anders als in vielen anderen deutschen Produktionen legt der «Tatort» Wert auf die Bildsprache. Ingesamt eine sehr gute mdr-Produktion, dessen Schwäche nur in den Szenen der Jugendlichen steckt. Diese wirken unecht, richtige Jugendliche verhalten sich anders.
25.10.2005 19:51 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/11701