Die Idee zu einem spontanen Luke-Format in Zeiten von Corona war gut, inhaltlich fand die Sat.1-Sendung zuletzt auch zunehmend ihre Form. Nur die Zuschauer honorierten dies bislang noch nicht...
So lief es für «Die Quarantäne-WG»
Am Montag startete das Live-Format vor 3,27 Millionen Zuschauern, die RTL überdurchschnittliche Marktanteile von neun Prozent bei allen und 13,8 Prozent in der Zielgruppe einbrachten. Gegen «The Masked Singer» verlor die einstündige 20.15-Uhr-Sendung am Dienstag klar auf 2,06 Millionen Zuschauer, bevor am Mittwoch nur noch 1,41 Millionen Zuschauer ermittelt wurden. Die Marktanteile beliefen sich zu diesem Zeitpunkt auf miese 3,9 Prozent bei allen und schwache 6,8 Prozent in der Zielgruppe. RTL beendete daraufhin die Ausstrahlung mit sofortiger Wirkung.Die zahlreichen Programmänderungen der vergangenen Tage zeigen, dass die Corona-Krise zu mehr Experimentierfreude bei vielen TV-Sendern führt. So traten in dieser Woche sowohl Sat.1 als auch RTL den ambitionierten Versuch an, ihr Publikum mit improvisierten und live produzierten Unterhaltungsformaten zu unterhalten - und das gleich täglich. Während RTL seine
«Quarantäne-WG» mit Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Oliver Pocher nach drei Folgen und klar sinkenden Quoten (siehe Infobox) schon wieder aus dem Programm genommen hat, möchte Sat.1 weiter an
«Luke, allein zuhaus» festhalten. Das Format mit Sender-Gesicht Luke Mockridge ist derzeit werktags um 18 Uhr auf Sendung, blieb in Woche eins aber weit unter dem Senderschnitt stecken.
So schalteten die Luke-Sendung am Montag 0,52 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, was für Sat.1 mit sehr schlechten Marktanteilen von 2,1 Prozent bei allen und 3,8 Prozent der Jüngeren einherging. Beim Gesamtpublikum wurde der Senderschnitt damit fast gedrittelt, gegenüber seinem Vorprogramm verlor Luke Mockridge mehr als jeden zweiten Zuschauer. «Big Brother» konnte die Zahlen eine Stunde später zwar ausbauen, holte mit 4,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen aber ebenfalls einen der schwächsten Werte der aktuellen Staffel.
Eine leichte Entspannung der Lage stellte sich am Dienstag ein, als «Luke, allein zuhaus» immerhin rund 30.000 Zuschauer hinzugewinnen konnte. Während dies den Marktanteil beim Gesamtpublikum minimal auf 2,3 Prozent beflügelte (+0,2 Prozentpunkte), steigerte sich die Sendung bei den Jüngeren spürbar auf 5,6 Prozent (+1,8 Prozentpunkte). Der Senderschnitt wurde damit zwar noch längst nicht erreicht, immerhin unterbot Luke damit aber nicht mehr das Quotenniveau von «Auf Streife», das zuletzt um 18 Uhr zu sehen war.
Einen neuen Tiefstwert setzte es am Mittwoch, als Luke auf 0,45 Millionen Zuschauer ab drei Jahren abstürzte. Während der Marktanteil beim Gesamtpublikum nun bei indiskutablen 1,9 Prozent lag, lief die Sendung bei den Jüngeren mit 3,8 Prozent auf dem enttäuschenden Niveau von Montag. Noch schwächere Werte standen am Donnerstag zu Buche, als die vierte Folge nur rund 0,42 Millionen Menschen interessierte. Mit 1,8 Prozent bei allen und 3,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen stellte «Luke, allein zuhaus» in beiden Altersgruppen neue Negativrekorde auf. 0,21 Millionen Zuschauer befanden sich im werberelevanten Alter, auch dies waren so wenige wie nie zuvor.
Am Freitag verharrte die Sendung auf dem Niveau vom Vortag, mit 0,41 Millionen Zuschauern ab drei Jahren wurde die Reichweite sogar noch minimal unterboten. Während dies bei allen zu unverändert enttäuschenden 1,8 Prozent führte, ging es bei den Jüngeren wieder leicht auf 3,8 Prozent bergauf. Dennoch wurde der Senderschnitt von Sat.1 damit einmal mehr halbiert. Den Mut scheint Sat.1 trotzdem noch nicht verloren zu haben: Obwohl es aus Quotensicht keinen Hoffnungsschimmer gibt, möchten die Verantwortlichen des Senders auch in der kommenden Woche an den täglichen Ausstrahlungen von «Luke, allein zuhaus» festhalten.