Die Sonderausgabe von «Inselgeschichten» zeigt, wie Corona das Leben auf norddeutschen Insel verändert.
Ursprünglich sah das Sendungskonzept von
«Inselgeschichten» vor, dass darin die «Tagesschau»-Sprecherin Judith Rakers das alltägliche Leben in beliebten norddeutschen Urlaubsorten vorstellt. Doch aufgrund der Corona-Pandemie hat sich die Lage an diesen Orten massiv geändert: Wo sonst die Strände und Promenaden voll mit Menschen wären, herrscht nun gähnende Leere: Die Insel sind für Urlauberinnen und Urlauber gesperrt, die Einheimischen sollen sie möglichst nicht verlassen. Der NDR reagiert darauf und zeigt kurzfristig eine Sonderausgabe seines Insel-Formats.
«Judith Rakers' Inselgeschichten – spezial: Corona und die Inseln im Norden» ist im NDR am Freitag, den 3. April, um 21.15 Uhr zu sehen, in der ARD-Mediathek geht die Sendung am selben Tag bereits ab 18.00 Uhr an den Start.
Rakers zeigt in dem Special Highlights aus ihren Reportagen und fragt per Videochat bei den Insulanerinnen und Insulanern nach, wie sich deren Alltag nunmehr durch die Corona-Pandemie verändert hat. Ein Unterthema dieser Gespräche teasert der NDR schon jetzt an: Der Zusammenhalt der Inselfamilien, von denen viele Mitglieder auch auf dem Festland leben, ist gemeinhin sehr groß, gerade außerhalb der Saison. Wie kommen sie jetzt mit der Isolation klar? Klar ist jedenfalls: Das Wort "Inselkoller" bekommt derzeit eine neue Dimension.
Unter anderem spricht Rakjers mit Pastorin Pamela Hansen, die für ihre Gemeinde auf Helgoland nur noch online da sein kann, weil Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten, selbst Beerdigungen wegen der Kontaktsperre nicht stattfinden. In einem selbst gedrehten Handyvideo zeigt Pamela Hansen das menschenleere Helgoland. Die Pastorin ist auch mit ihrem Mann Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Diese dürfte derzeit aber nur mit zwei Leuten raus zum Einsatz, weshalb alle hoffen, dass es nicht zu einem Brand kommt. Weitere Gesprächsgäste sind Gastronom, Unternehmer und Landwirt Mathias Schilling, der auf Hiddensee schwere finanzielle Einbußen erlebt, und der singende Wattführer von Borkum, Albertus Akkermann. Er ist jetzt täglich allein mit seinem Akkordeon am Strand. Er spielt und singt seine melancholischen Lieder trotzdem und stellt sie online, um Einheimische aufzumuntern.