Trotz eines größeren Zulaufs im linearen Fernsehen: Im ersten Quartal 2020 sank der Gesamtumsatz der RTL Group um 3,4 Prozent.
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Anfang März haben wir die ersten Stornierungen für Werbebuchungen und Verschiebungen von Produktionen registriert. Dieser Trend hat sich in der zweiten März-Hälfte mit der Einführung weitreichender Schutzmaßnahmen in ganz Europa beschleunigt. Wir machen gute Fortschritte bei der Umsetzung von Gegenmaßnahmen, um Kosten zu reduzieren und Liquidität zu sichern.
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Thomas Rabe, Chief Executive Officer der RTL Group
Wie viele andere Unternehmen, ist auch die RTL Group wirtschaftlich von der Corona-Pandemie betroffen: Das Medienunternehmen generierte im ersten Quartal 2020 einen Gesamtumsatz von 1,466 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Minus von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, obwohl die RTL Group steigende TV-Marktanteile in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden zu vermelden hat, eine steigende Zahl an abgeschlossenen Abos für seine Streaming-Dienste TV Now und Videoland sowie hohe Quoten für seine Nachrichtenberichterstattung.
Die Anzahl der TV-Now- und Videoland-Abos ist laut Angaben der RTL Group auf 1,53 Millionen angewachsen – das ist eine Steigerung um 34 Prozent. Thomas Rabe, Chief Executive Officer der RTL Group, kommentiert das in einem Pressestatement: "Bei der RTL Group beobachten wir weiterhin die schnelle weltweite Ausbreitung der vom Coronavirus verursachten Krankheit und räumen dabei der Gesundheit unserer Mitarbeiter und dem Schutz unserer Geschäfte die höchste Priorität ein." Er urteilt zudem: "Die Geschäfte der RTL Group sind Teil der kritischen Infrastruktur in ihren jeweiligen Ländern. Es freut mich, dass wir zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen haben, darunter Aufklärungskampagnen und Dankesbotschaften für die täglichen Helden in der aktuellen Krise."
Aufgrund der sinkenden Werbeeinnahmen haben die Sendergeschäfte gegenüber dem ersten Quartal 2019 um 4,8 Prozent nachgelassen und stehen nun bei 1,035 Milliarden Euro. Das Digitalgeschäft dagegen verbesserte sich zwar um drei Prozent, lag aber vor einem Jahr auch nur bei 100 Millionen Euro und ist daher noch viel zu klein, um das Minus in den Sendergeschäften aufzuwiegen. Die RTL Group hat obendrein noch einen Schuldenstand sowie signifikante, ungenutzte Kreditlinien von Bertelsmann – ohne Fälligkeit vor dem Jahr 2023. Zum 31. März 2020 hatte die RTL Group Netto-Finanzschulden in Höhe von 200 Millionen Euro. Am 31. Dezember 2019 waren es noch 384 Millionen Euro.