Medienbericht: Eurosport will Bundesliga-Vertrag kündigen

Schon in dieser Woche soll die Zusammenarbeit vorzeitig enden. Betroffen wären dann in erster Linie auch DAZN. Das Unternehmen verwertet die Rechte aktuell.

Paukenschlag in der Bundesliga: Stimmen Medienberichte, unter anderem von SportBild und Frankfurter Allgemeine Zeitung, will der TV-Konzern Discovery, dem Eurosport gehört, seinen bestehenden Vertrag mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) kündigen – angeblich sogar noch diese Woche. Eurosport hatte im Sommer 2016 die Rechte an 45 Livespielen erworben (30 davon am Freitagabend), die Rechte aber vergangenen Sommer an DAZN abgetreten. Jetzt will man ganz Schluss machen und beruft sich beim Vorhaben, den Vertrag zu beenden, auf ein Sonderkündigungsrecht wegen höherer Gewalt.

Discovery steht Medienberichten zufolge unter finanziellem Druck, nachdem die Olympischen Sommerspiele verschoben wurden. Das Unternehmen musste einen weiteren Kredit aufnehmen. Discovery selbst würde pro Jahr 70 bis 80 Millionen Euro für die Bundesliga-Rechte bezahlen, rund die Hälfte davon bekommt man von DAZN für die Bereitstellung der Sublizenz. Eine Kündigung Discoverys hätte vermutlich ein Gerichtsverfahren zur Folge.

Und: Die Bundesliga müsste in Windeseile einen neuen TV-Partner finden. Die Gerüchteküche besagt, dass bis Ende der Saison 20/21 schon der jetzige Sender der Spiele, DAZN, einspringen könnte. Auch Das Erste wird gehandelt – dann wäre eine Free-TV-Berichterstattung gesichert. Wegen der Dringlichkeit würde das Rechtepaket vermutlich nicht neu ausgeschrieben, sondern einfach normal verkauft.

Eine offizielle Stellungnahme der Beteiligten steht aus.
30.04.2020 15:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/117972