Seit Mitte März startet Das Erste seine Primetime an Werktagen mit einem «ARD extra». Auch wenn die Quoten in der Zwischenzeit gesunken sind, so fallen sie doch nach wie vor weit überdurchschnittlich aus.
«ARD extra - Die Corona Lage»
- Die Sendung läuft seit dem 10. März in der Regel werktags um 20.15 Uhr im Ersten und dauert zumeist 15 bis 30 Minuten.
- Die Federführung des «ARD extra» liegt im wöchentlichen Wechsel bei einer der Landesrundfunkanstalten der ARD.
- Bislang strahlte Das Erste 32 Folgen der Sendung aus, wobei jedes Mal mehr als vier Millionen Zuschauer einschalteten.
- Als sich die Bundeskanzlerin am 18. März in einer TV-Ansprache an die Bürgerinnen und Bürger richtete, erzielte die Sendung mit knapp neun Millionen Zuschauern ihren bisherigen Bestwert.
- Auch beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren ist das «ARD extra» bislang sehr gefragt. Keine Ausgabe holte in den vergangenen acht Wochen weniger als zehn Prozent Marktanteil, die Rekord-Folge des 18. März sicherte sich sogar 23,3 Prozent.
Seit fast zwei Monaten setzt Das Erste inzwischen auf seine Primetime-Sondersendung
«ARD extra - Die Corona-Lage». Das Format, das in der Regel werktags um 20.15 Uhr und damit im Anschluss an die «Tagesschau» ausgestrahlt wird, beleuchtet wie der Titel vermuten lässt Hintergründe zum Thema Corona. Aus Quotensicht erweist sich die Sendung dabei seit acht Wochen als verlässliche Bank für Das Erste. Alle 32 Folgen, die seit Mitte März zu sehen war, lagen bislang oberhalb des Senderschnitts.
Am stärksten schnitt das «ARD extra» Mitte März ab - in jener Woche, in der erste Maßnahmen bereits wirksam waren, weitere diskutiert wurden und sich die Bundeskanzlerin in einer TV-Ansprache ans Volk wandte. Mit einer durchschnittlichen Reichweite von mehr als siebeneinhalb Millionen Zuschauern zeigten die vier Ausgaben in Woche zwei die mit Abstand stärkste Leistung, der Marktanteil kletterte auf mehr als 20 Prozent. Am 18. April, als im Rahmen des «ARD extras» die Ansprache der Kanzlerin zu sehen war, schalteten sogar knapp neun Millionen Menschen ein, die die Quote auf mehr als 23 Prozent in beiden relevanten Altersgruppen ansteigen ließen.
In den Wochen danach ging das Interesse an der Sendung langsam aber stetig zurück. Nachdem das Primetime-Magazin in seiner dritten Woche noch knapp sieben Millionen Zuschauer verfolgt hatten, sank die Reichweite in der ersten April-Woche auf 6,12 Millionen Zuschauer. Und dennoch bewegte sich die Sendung selbst damit noch Meilen oberhalb des Senderschnitts. Denn während die Marktanteile beim Gesamtpublikum zwischen guten 15,2 Prozent und starken 19,2 Prozent pendelten, kletterten die Quoten bei den Jüngeren auf bis zu 15 Prozent. Normalerweise liegt Das Erste bei rund der Hälfte dieses Wertes.
In der fünften Woche landete das «ARD extra» schließlich erstmals seit der Auftaktwoche bei weniger als sechs Millionen Zuschauern im Schnitt. Ermittelt wurden in der Woche vor Ostern dennoch starke 5,73 Millionen Interessenten am Gesamtmarkt, was mit 17,1 Prozent bei allen einherging. Stark schlug sich dabei vor allem die Ausgabe am Gründonnerstag, die mit 7,19 Millionen Zuschauern die gefragteste im gesamten April darstellte. Nachdem das Interesse in den Tagen nach Ostern kurzzeitig auf über 6,3 Millionen Zuschauer im Schnitt angestiegen war, fiel die durchschnittliche Zuschauerzahl des «ARD extras» in der vorletzten Woche auf einen vorläufigen Tiefstwert.
Quotenverlauf: «ARD extra: Die Corona-Lage»
Woche 1: 5,89 Mio / 18,1% (3 Folgen)
Woche 2: 7,57 Mio / 20,3% (4 Folgen)
Woche 3: 6,92 Mio / 18,6% (4 Folgen)
Woche 4: 6,12 Mio / 17,3% (4 Folgen)
Woche 5: 5,73 Mio / 17,1% (4 Folgen)
Woche 6: 6,33 Mio / 18,3% (4 Folgen)
Woche 7: 5,15 Mio / 15,8% (5 Folgen)
Woche 8: 5,59 Mio / 16,8% (4 Folgen)
Werktägliche Ausstrahlungen im Ersten um 20.15 Uhr. Zuschauer / MA ab drei Jahren.
Doch lässt sich daraus tatsächlich der Schluss ziehen, dass sich das Interesse der Bevölkerung an der Corona-Pandemie langsam erschöpft? Offensichtlich nicht völlig, denn in den vergangenen Tagen zogen die Quoten der Sendung wieder an. Nachdem das «ARD extra» vergangene Woche eine durchschnittliche Reichweite von 5,15 Millionen Zuschauern verzeichnet hatte, ging es in dieser Woche wieder auf 5,59 Millionen Interessenten bergauf. Auch der mittlere Marktanteil stieg gegenüber der Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 16,8 Prozent. Beim jungen Publikum betrug die durchschnittliche Quote in dieser Woche elf Prozent - weiterhin ein guter Wert, der aber rund acht Prozentpunkte entfernt liegt vom Durchschnitts-Marktanteil, der noch in Rekord-Woche zwei möglich war.
Fazit: Das Interesse am werktäglichen «ARD extra» bleibt sehr hoch, auch wenn man sich von den extrem hohen Quoten der ersten drei Wochen inzwischen verabschiedet hat. Dennoch informieren sich bis heute Abend für Abend durchschnittlich mehr als fünf Millionen Zuschauer im Ersten über die Corona-Lage - und das zur Primetime um 20.15 Uhr. Angesichts des Quotenerfolgs erscheint es wahrscheinlich, dass Das Erste noch einige Zeit an der Sendung festhalten wird. Aktuell kommt das Format auf eine durchschnittliche Reichweite von 6,14 Millionen Zuschauern, mit Marktanteilen von 17,7 Prozent bei allen und 14,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ist es schlicht und einfach ein riesiger Quotenerfolg.