Der Prozess gegen die Veranstalter wurde eingestellt. Ein WDR-Team hatte den Prozess, der über 180 Tage dauerte, begleitet.
Der WDR ändert sehr spontan sein TV-Programm und wird am Montag, 4. Mai um 22.15 Uhr eine brandaktuelle Gerichtsreportage ins Line-up nehmen:
«Loveparade vor Gericht» berichtet über den Prozess gegen die Verantwortlichen der Loveparade 2010; damals waren bei einer Massenpanik 21 Menschen gestorben, über 650 wurden verletzt. Unmittelbar Betroffene erinnern sich an das traumatisierende Unglück und kommentieren den Prozess, darunter ein Überlebender, eine Nebenklägerin, die ihren Sohn verloren hat und eine Polizei-Seelsorgerin, die sehr früh vor Ort war und Verletzte betreute. Der Gerichtssprecher und ein Strafrechtler erläutern den juristischen Kontext. Der Film biete eine umfassende Auseinandersetzung mit diesem aufwändigen Gerichtsverfahren, das von Anfang an unter ungeheurem Erwartungsdruck stand, heißt es seitens des WDR.
Der Prozess übrigens ging ohne Urteil zu Ende, die Verhandlungen wurden vor Kurzem eingestellt. Vorausgegangen waren 183 Verhandlungstage. Damit endet einer der aufwendigsten deutschen Gerichtsprozesse der Nachkriegszeit. Ein WDR-Team hat den Prozess von Tag eins an begleitet.
Akribisch habe das Autorenteam Antje Boehmert und Dominik Wessely eines der bislang wichtigsten Verfahren der Nachkriegszeit drei Jahre lang begleitet und dazu Hintergründe recherchiert. Der Film dokumentiert in einzigartiger Weise das juristische Hin und Her über die Frage, wer die strafrechtliche Verantwortung für die Katastrophe trägt. Er zeigt, wie dieses besondere Verfahren auf Betroffene und Beobachter wirkt. Dabei geht es immer auch um eine gesellschaftliche Aufarbeitung dieser Katastrophe. In der ARD-Mediathek feiert der Film (Produktion: Docdays Productions) schon um 20.15 Uhr Premiere.