Nach Tiefpunkt: «Harald Schmidt» legt wieder zu

Im Dezember 2003 gab für den damals noch neuen Sat.1-Chef Roger Schawinski eine bittere Pille zu schlucken: Aushängeschild Harald Schmidt verabschiedete sich einen Tag vor Heiligabend in seine mittlerweile berühmte "kreative Pause". Exakt ein Jahr später tauchte Schmidt bei seinem alten Arbeitgeber, der ARD, wieder auf. Seither erklärt er dem Publikum zwei Mal pro Woche die Welt. Doch die Zuschauerzahlen sanken bereits kurze Zeit später deutlich. Besonders am Mittwochabend hat Schmidt nach wie vor ein Quotenproblem.

Seit Schmidt am 19. Oktober aus seiner knapp dreiwöchigen Herbstpause zurückkehrte, gelang es ihm lediglich zwei Mal, die magische 10-Prozent-Hürde zu überspringen. In dieser Woche stellte der Entertainer gleich zwei Rekorde auf: Zum Einen wurde am Mittwoch der niedrigste Marktanteil seit Mitte Oktober gemessen, zum Anderen erzielte Schmidt am Donnerstag den höchsten Wert. 1,72 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren entschieden sich am Donnerstagabend um 23:00 Uhr für Harald Schmidt und seinen Gast Frank Plasberg, der derzeit mit großem Erfolg durch den WDR-Talk «Hart aber fair» führt. Der Marktanteil betrug 11,2 Prozent. Nur einen Tag zuvor konnte der Late-Night-Star gerade mal 1,13 Millionen Bundesbürger für seine Show begeistern, was zu einem schwachen Marktanteil von 7,2 Prozent führte.

In der Zielgruppe gab es das gleiche Bild: Während die Mittwochs-Ausgabe mit 400.000 jungen Zuschauern und einem Marktanteil von 5,4 Prozent deutlich unter dem Schnitt lag, wurde am Donnerstag mit 0,67 Millionen 14- bis 49-Jährigen ein guter Wert von 9,0 Prozent gemessen.

Im Durchschnitt begeisterte Harald Schmidt mit seiner gleichnamigen Sendung seit dem Ende der Herbstpause mittwochs 1,31 Millionen Fernsehzuschauer, was dem Ersten einen eher bescheidenen Marktanteil von 7,9 Prozent einbrachte. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichten 0,53 Millionen junge Zuschauer für einen Mittelwert von 6,7 Prozent. Die drei Donnerstags-Show unterhielten im Schnitt insgesamt 1,60 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Der Marktanteil lag mit 10,2 Prozent im grünen Bereich. Auch in der sogenannten Zielgruppe sah es donnerstags deutlich besser aus: 0,66 Millionen Werberelevante ließen sich Schmidts spätabendliche Comedyshow nicht entgehen. Hier betrug der Marktanteil gute 8,7 Prozent, was 0,6 Prozentpunkte über dem Schnitt der ARD liegt.
04.11.2005 13:26 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Quotenmeter.de Kurz-URL: qmde.de/11819