Warum die «Abgestempelt»-Quoten nicht Fisch und nicht Fleisch sind.
Der Münchner Fernsehsender RTLZWEI setzt auch in den folgenden Wochen dienstags auf gesellschaftsrelevante Themen und zeigt neue Sozialreportagen. In eine richtige Staffel geht etwas das von Hans Sarpei präsentierte Format
«Abgestempelt». Die Armuts-Sendung lief schon zwei Mal; 2018 mit 7,3 Prozent in der Primetime um 21.15 Uhr, 2019 dann mit nur 3,4 Prozent im Vorabendprogramm am Tag der Deutschen Einheit. Die 20.15-Uhr-Premiere der neuen Staffel ordnete sich quotentechnisch nun dazwischen ein, kam auf fünf Prozent Marktanteil und landete somit in etwa auf Senderschnitt. Luft nach oben besteht aber, wenn man bedenkt, dass der Sender auf diesem Slot sonst eigentlich stärker unterwegs ist. Insgesamt schauten 0,57 Millionen Menschen zu.
Die gleiche Bewertungskategorie trifft auch auf die 21.15-Uhr-Sendung
«Das denkt Deutschland» zu. Sie verlor sogar noch Marktanteile und landete mit 4,1 Prozent klar unterhalb der Sendernorm des Privatsenders. Spannend: Bei den Umworbenen verlor man rund 60.000 Zuschauer (auf 0,35 Millionen), insgesamt aber wurden Seher hinzugewonnen. 0,65 Millionen Menschen sahen «Das denkt Deutschland». Das heißt: Das Publikum der 21.15-Uhr-Sendung war deutlich älter.
Wirklich gute Zielgruppen-Quoten fuhr RTLZWEI am Dienstag erst ab 22.15 Uhr ein, als eine alte
«Hartz und herzlich»-Episode wiederholt wurde. Sie gelangte auf 7,7 Prozent Marktanteil – 0,40 Millionen Umworbene schauten zu. Die Gesamt-Reichweite lag mit rund 760.000 Sehern höher als in den zwei Stunden zuvor.