Trashige Flirtshow oder soziales Experiment mit Niveau? Viele Fernsehende schalteten ein, um sich ein Bild von «Beauty & The Nerd» zu machen.
Im Vorfeld des Staffelstarts der
«Beauty & The Nerd»-Neuauflage wurde bereits viel diskutiert: Braucht es überhaupt ein Flirtformat, das sich auf veralteten Klischees über Schönheiten auf der einen Seite, über Menschen mit popkulturell orientierten Hobbys auf der anderen Seite stützt? Noch dazu eines, das schon vor einigen Jahren verrissen wurde? Und das dann auch noch im Jahr 2020, also nach der Neuevaluation des Nerd-Begriffes und nachdem #MeToo und #TimesUp erneut kritisches Denken über den medialen Umgang mit Frauen angeschoben haben?
ProSieben versicherte in der Pressekommunikation, dass Kritiker abwarten sollten und suggerierte, dass die neue «Beauty & The Nerd»-Staffel nicht das sei, was sich böse Zungen vorab zusammengereimt hätten. Die Sendung wurde vom Sender sogar hochtrabend als soziales Experiment heraufbeschworen. Am Donnerstagabend schalteten ab 20.15 Uhr 1,17 Millionen Umworbene ein, um sich selber davon zu überzeugen. Das bescherte ProSieben sehr tolle 14,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Die Resonanz in den sozialen Netzwerken fiel, freundlich gesagt, durchwachsen aus und vom Charakter eines sozialen Experiments war im «Beauty & The Nerd»-Staffelauftakt nichts zu spüren. Aber bei einer Gesamtreichweite von 1,59 Millionen Neugierigen dürfte ProSieben das eher egal sein. Die Sehbeteiligung lag bei tollen 5,4 Prozent – genauso wie bei
«Das Sex-Seminar». Im Anschluss an «Beauty & The Nerd» fesselte «Das Sex-Seminar» nämlich 0,92 Millionen Menschen an die Mattscheiben. Darunter befanden sich 0,62 Millionen Werberelevante. Damit wurden tolle 12,1 Prozent Marktanteil bei den Jüngeren ermittelt.