Mediaset, größter Aktionär bei ProSiebenSat.1, findet kurz vor der Hauptversammlung des Konzerns kritische Worte an der zurückliegenden Konzernstrategie.
Unruhe in Unterföhring: Wenige Tage vor der digitalen Hauptversammlung der Firma (geplant am 10. Juni) attackiert der Finanzchef von Mediaset die zurückliegende Konzernstrategie im deutschen Magazin
Der Spiegel. Marco Giordani äußerte, dass ProSiebenSat.1 in den letzten Jahren versucht habe zu überleben, „ohne eine Strategie für sein Mediengeschäft zu haben.“ Die Sender hätten gelitten und Marktanteile an RTL verloren, weil man sich auch an Firmen wie Parship und Verivox beteiligt habe. Nicht zuletzt ist ProSiebenSat.1 auch durch die Werbeeinbrüche in Zusammenhang mit Corona getroffen worden.
Giordani sieht das neue Managementteam um Rainer Beaujean nun in der Pflicht – es soll den Aktionären eine Wachstumsstrategie vorlegen. „Momentan sehe ich die nicht“, sagte Giordani. Alles, was zuletzt vorgelegt worden sei, habe dazu geführt, dass das Unternehmen schrumpft, erklärte der Mediaset-Mann. Mediaset hat zuletzt seine Anteile an der Firma aufgestockt.
Man hält derzeit zwölf Prozent, könne aber über Optionen auf rund 25 Prozent aufstocken. Eine Übernahme schloss Mediaset aus, man wolle dem Management keine Strategie aufzwingen.