Deutlich mehr Sex im US-TV

Die Zahl der Sex-Szenen auf den TV-Bildschirmen hat sich in den USA seit dem Jahr 1998 nahezu verdoppelt. Safer-Sex-Themen haben seit damals ebenfalls zugenommen, haben sich zuletzt aber auf einem gewissen Niveau eingependelt. Dies ergab die "Sex on TV 4"-Studie der US-Organisation "Kaiser Family Foundation". Im Rahmen der Erhebung wurden nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Stunden an TV-Material in nahezu allen Sparten (exklusive Nachrichtensendungen, Sport-Events und Kinderprogramme) ausgewertet. Erfasst wurde jegliche Form des "sexuellen Contents". Dazu zählen auch das Sprechen über Sex und sexuelle Aktivitäten

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in 70 Prozent aller Sendungen irgendein sexueller Inhalt vorhanden ist. Im Schnitt sind pro Stunde fünf sexuelle Szenen zu sehen. Zum Vergleich: 1998 betrug der Anteil der sexuellen Inhalte in Sendungen 56 Prozent und 3,2 Szenen pro Stunde. 2002 lagen diese Werte bei 64 Prozent und 4,4 Szenen. Zwischen 1998 und 2005 nahm laut Studie die Gesamtanzahl der sexuellen Szenen von 1.930 auf 3.780 zu. Leicht abgenommen hat hingegen die Anzahl des dargestellten oder angedeuteten Geschlechtsverkehrs. 1998 machten diese Szenen sieben Prozent aus. 2002 erreichte dieser Wert mit 14 Prozent einen vorläufigen Höhepunkt. 2005 sind es nur mehr elf Prozent.

Unter den Sendungen mit sexuellem Inhalt gibt es bei mindestens 14 Prozent eine Szene, worin auf sexuelle Gefahren hingewiesen wird. 1998 machte dieser Anteil neun Prozent aus. 2004 lag er mit 15 Prozent bereits auf dem heutigen Level. In Sendungen, in denen Inhalte mit Geschlechtsverkehr gezeigt werden, beträgt dieser Anteil 27 Prozent. Auch dieser Anteil hat sich auf dem Niveau von 2002 (26 Prozent) eingependelt.

Laut Studie finden sich gerade in 70 Prozent der 20 Lieblingssendungen von Teenagern sexuelle Inhalte und in 45 Prozent sexuelles Verhalten. In der Prime Time hat sich das Thema Sex sogar noch mehr etabliert. Acht von zehn Sendungen (77 Prozent) zeigen mittlerweile sexuelle Inhalte. In zwei Drittel aller Formate wird über Sex gesprochen und 35 Prozent beinhalten sexuelles Verhalten. In Reality-Shows liegt die "Sex-Quote" hingegen sehr weit unten und nur bei 28 Prozent. Bei Filmen ist sie sehr hoch: 92 Prozent weisen sexuelle Inhalte auf. Bei Sitcoms und Serien liegt dieser Wert bei 87 Prozent. Auch in 85 Prozent aller "Soap-Operas" ist Sex ein wichtiges Thema.
10.11.2005 18:44 Uhr  •  pte  •  Quelle: pte Kurz-URL: qmde.de/11905