Wohin geht die Reise für «Promi Big Brother» in diesem Jahr? Nach einem starken Start fielen die Quoten der Sat.1-Show zuletzt deutlich schwächer als 2019 aus, die Reichweiten rutschten gar auf neue Allzeit-Tiefstwerte…
Seit sieben Jahren ist
«Promi Big Brother» ein Quotenerfolg im Programm von Sat.1 - kein Wunder, dass sich die Verantwortlichen in diesem Jahr dazu entschieden haben, das Format gleich drei Wochen lang auf Sendung zu schicken und ihm zugleich mehr Primetime-Auftritte denn je zu gewähren. Dass das grundsätzliche Interesse an «Promi Big Brother» unverändert hoch ist, bewies die Auftaktshow am vergangenen Freitag, die sich ab 20.15 Uhr 17,7 Prozent der Werberelevanten anschauten. Damit fiel der Marktanteil nur geringfügig schwächer als vor einem Jahr aus, die hochsommerlichen Außentemperaturen im ganzen Land drückten die Reichweite allerdings spürbar auf 1,88 Millionen Zuschauer. Und dennoch: Mit 10,1 Prozent Marktanteil lief es für den großen Bruder in der Promi-Version auch beim Gesamtpublikum sehr zufriedenstellend.
Einen ersten Schock erlebte das Format aber schon am Samstag, als die zweite Folge plötzlich auf einen historischen Tiefstwert abrutschte. Nur noch 1,3 Millionen Zuschauer verfolgten die Tageszusammenfassung ab 22.10 Uhr, was die Marktanteile deutlich auf 7,4 Prozent bei allen und 11,4 Prozent der Jüngeren zurückgehen ließ. Viel Luft nach unten blieb «Promi Big Brother» damit nicht mehr. Am Sonntag durften die Sender-Verantwortlichen vorübergehend aufatmen: Die dritte Folge steigerte sich am späten Abend merklich auf 14,1 Prozent in der Zielgruppe bei knapp eineinhalb Millionen Gesamtzuschauern.
Am Montag stand bei Sat.1 die vierte Folge an, die anders als in den vergangenen Jahren wieder in die Primetime durfte. Die frühere Sendezeit drückte die Quote leicht auf 12,7 Prozent bei den Jüngeren. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass in diesem Jahr noch keine andere Sendung in der Montags-Primetime von Sat.1 einen höheren Marktanteil generierte. Insgesamt schauten 1,65 Millionen Zuschauer und 7,1 Prozent zu. Für die Tageszusammenfassung des Dienstags ging es für die Reality-Show zurück auf den Sendeplatz nach 22 Uhr, was die Quote zumindest insgesamt leicht auf acht Prozent ansteigen ließ. Der gegenteilige Effekt zeigte sich hingegen bei den Jüngeren, bei denen es leicht auf 12,3 Prozent bergab ging. Die Reichweite bewegte sich angesichts von 1,33 Millionen Zuschauer nur knapp über dem historischen Allzeit-Tief von Samstag.
Am Mittwoch und Donnerstag performten die Folgen angesichts von 12,6 Prozent und 12,4 Prozent in der Zielgruppe auf ähnlichem Niveau, wobei sich beim Gesamtpublikum 1,34 Millionen bzw. 1,53 Millionen Zuschauer für das Format einfanden. Dies ging mit Quoten von 8,3 Prozent und 9,1 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren einher. Einen weiteren Rückschlag setzte es für «Promi Big Brother» am Freitag, als die nächste Primetime-Show auf einen Staffel-Tiefstwert von 10,7 Prozent in der Zielgruppe zurückfiel. Zwar bekam die Promi-Sendung mit dem Champions-League-Spiel der Bayern im Gegenprogramm bei Sky einen harten Gegner serviert, doch selbst RTL holte mit einer Rankingshow in der Zwischenzeit mehr Zuschauer vor die Fernseher als Sat.1. Insgesamt verfolgten Folge acht von «Promi Big Brother» 1,59 Millionen Zuschauer und 6,7 Prozent bei allen.
So lief die Auftaktwoche von «Promi BB» in den vergangenen Jahren
- 2013: 1,95 Mio./ 13,3%
- 2014: 2,88 Mio./ 18,5%
- 2015: 2,26 Mio./ 16,8%
- 2016: 1,99 Mio./ 13,6%
- 2017: 1,71 Mio./ 12,1%
- 2018: 1,98 Mio./ 16,9%
- 2019: 1,88 Mio./ 15,9%
- 2020: 1,51 Mio./ 13,0%
Zuschauer ab 3 Jahren / MA 14- bis 49-Jährige
Und so fällt auch die Bilanz nach der ersten Woche «Promi Big Brother» eher ernüchternd aus. Im Durchschnitt erreichten die ersten acht Folgen 1,51 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und damit so wenige wie noch nie in der inzwischen siebenjährigen Formats-Geschichte. Der mittlere Marktanteil beim Gesamtpublikum liegt aktuell bei 8,2 Prozent, was rund zwei Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr sind. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lesen sich die Mittelwerte eher durchwachsen, hier führten 0,68 Millionen Jüngere in den vergangenen Tagen zu durchschnittlich 13 Prozent (ohne die Auftaktfolge sogar nur 12,4 Prozent). In den letzten beiden Jahren kratze das Format noch an der Marke von 16 bzw. 17 Prozent, eine schwächere Quote holte die Sendung mit ihrer ersten Woche zuletzt 2017.
Fazit: Auch wenn noch zwei Wochen ausstehen, deutet schon jetzt einiges daraufhin, dass die 2020er-Runde von «Promi Big Brother» eine der schwächeren in der Geschichte der Sendung werden dürfte.