Filme aus den 20ern und 30ern: Die ARD-Mediathek wird ganz nostalgisch

Unter anderem in der Mediathek: Die großen Klassiker «Metropolis», «M – Eine Stadt sucht einen Mörder» und «Der Blaue Engel».

Während der Vorbereitung unserer Serie haben wir jede Woche alle gemeinsam, vom Techniker bis zum Schauspieler, uns einen Film aus den 1920ern angesehen, und dabei geschah es dann, der ein oder andere verguckte sich, denn es ist wirklich genial, was diese Filmkünstler schon vor 100 Jahren erzählen konnten - in vielem besser und interessanter als wir heute ...
«Babylon Berlin»-Produzent Stefan Arndt
Kürzlich zelebrierte die ARD in ihrer Mediathek den Regisseur, Autor und Reisenden Wim Wenders – Anlass dazu war der 75. Geburtstag des Düsseldorfer Filmschaffenden. Nun zeichnet sich die nächste Eventprogrammierung ab: Im Fahrwasser des Free-TV-Starts der neuen «Babylon Berlin»-Folgen feiert die ARD in ihrer Mediathek die Filmkunst der 20er- und 30er-Jahre. Ab dem 18. September 2020 werden zwölf Filmklassiker zum Abruf bereitstehen. Zudem werden Ende September die drei «Babylon Berlin» Regisseure Henk Handloegten, Achim von Borries und Tom Tykwer sowie einige Darsteller*innen aus der Serie jeweils für einen der Filme Pate stehen und eine ganz persönliche Einführung zu "ihrem" Film geben.

Das Dutzend Filmklassiker, das in der ARD-Mediathek ins Rampenlicht gerückt wird, besteht aus: «Die Frau im Mond» (1929), «Der letzte Mann» (1924), «Dr. Mabuse Teil 1 und 2» (1921), «Tagebuch einer Verlorenen» (1929), «Metropolis» (1927), «Die Büchse der Pandora» (1929), «Der Blaue Engel» (1929), «Menschen am Sonntag» (1930), «M – eine Stadt sucht einen Mörder» (1931) sowie «Berlin Alexanderplatz» (1931) und der Scherenschnittfilm «Aschenputtel» der Filmschaffenden Lotte Reiniger aus dem Jahr 1922.

«Der letzte Mann» gehört zu den großen Erfolgen von Emil Jannings und dreht sich um einen Hotelportier, der jedoch wegen seines Alters zum Toilettenmann degradiert wird. Als ein reicher Gast dort in seinen Armen stirbt und ihm sein Vermögen vermacht, hat die Demütigung ein Ende. Der Film ist ein kameratechnischer Meilenstein, während «Die Büchse der Pandora» seinerzeit aufgrund der Darstellung lesbischer Romantik für Furore (und Aufregung) sorgte. Als Regisseur agierte Georg Wilhelm Pabst («Die Dreigroschenoper»), einer der wichtigsten Filmschaffenden der Weimarer Republik.

Pabst drehte auch «Tagebuch einer Verlorenen». Vor Papst verfilmten schon Fritz Bernhardt und Richard Oswald Margarete Böhmes Roman, wenngleich sich Pabst nur lose an der Vorlage orientierte. Unter anderem dreht sich der Film über sadistische Methoden in Erziehungsanstalten, Prostitution und suizidale Gedanken.
16.09.2020 16:00 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/121419