Die Anthologieserie von den Brüder Mark und Jay Duplass läuft an. Die einzige Konstante: Das Hotelzimmer.
«Room 104» geht in die vierte und damit gleichzeitig auch finale Runde. Ab dem 20. Oktober strahlt Sky Atlantic die vierte Staffel der HBO-Serie aus, die noch einmal zeigt, was das Format so außergewöhnlich gemacht hat. Insgesamt gibt es zum Abschluss noch einmal zwölf neue Episoden.
Mit «Room 104» schufen die beiden Brüder Mark und Jay Duplass ein wirklich ungewöhnliches TV-Erlebnis. In der Anthologieserie ist das titelgebende Motelzimmer die einzige Konstante. Darsteller und sogar das Genre wechseln mit jeder Episode, sodass immer wieder ganz neue und mitunter sehr außergewöhnliche Geschichten erzählt werden. In Staffel vier können sich die Zuschauer beispielsweise gleich zum Auftakt auf eine Episode freuen, in der mehrere Freunde versuchen, einen Musiker im Ruhestand zu überzeugen, noch einmal ein letztes Konzert für sie zu spielen. In der Folge ist Serienschöpfer Mark Duplass selbst zu sehen, der den Musiker Graham Husker spielt.
Duplass ist allerdings nicht der namhafteste Darsteller in der vierten Staffel. Diese Rolle geht zweifellos an Dave Bautista, bekannt aus «Guardians of the Galaxy», «Spectre» und «Blade Runner 2049». Bautista spielt, passend zu seinem realen Leben, einen ehemaligen Wrestler, der mit Hilfe einer Puppentherapie ein traumatisches Ereignis aus seiner Vergangenheit bewältigen will. Die Folge ist eine von vielen in Staffel vier, mit der «Room 104» erneut unter Beweis stellt, wie vielfältig die Macher ihre Geschichten erzählen. Ein weiteres Beispiel ist die Episode elf, bei der es sich um eine komplett animierte Folge handelt.
Die Art und Weise, wie «Room 104» konzipiert ist, ermöglicht es den Machern nicht nur, immer wieder vollkommen unterschiedliche Geschichten zu erzählen, sondern auch mit den verschiedensten Darstellern zusammenzuarbeiten. Unter anderem waren in der Vergangenheit so beispielsweise Cobie Smulders, Michael Shannon, James Van Der Beek, Judy Greer, Luke Wilson, Tony Todd, Mahershala Ali, Gary Cole oder Erinn Hayes in Hauptrollen zu sehen. Auch Co-Serienschöpfer Jay Duplass absolvierte wie sein Bruder einen Auftritt als Darsteller. Während sich Mark aber bis zur vierten Staffel Zeit ließ, war Jay schon in Staffel eins zu sehen.
«Room 104» ist nicht nur aufgrund seiner Erzählart anders als viele andere Serienprojekte, auch die Art und Weise, wie hinter den Kulissen gearbeitet wird, unterscheidet sich. So arbeiten die Autoren gemeinsam in einer Gruppe und entwerfen eine Reihe von Ideen, die zu diesem Zeitpunkt noch sehr grob sind. Danach wenden sie sich an Regisseure, mit denen sie gern zusammenarbeiten möchten. Die Regisseure erhalten anschließend nur ein paar Richtlinien wie beispielsweise dass sie nicht zu viele Darsteller nutzen dürfen und die Geschichte innerhalb des Motelzimmers spielen muss. Die Regeln gelten allerdings nur so lang, bis ein Regisseur oder eine Regisseurin eine so gute Idee hat, dass es ein Brechen rechtfertigt. Auch der Dreh kann anschließend sehr freie Formen annehmen. So inszenierte Josephine Decker ihre Episode beispielsweise in zwei Tagen, wobei sie als Kamera ihr iPhone nutzte.
Als Folge dieser Herangehensweise entstanden insgesamt 48 Folgen voller kreativer Ideen, von denen nun die finalen zwölf Episoden ab dem 20. Oktober bei Sky Atlantic und anschließend auch im Stream bei Sky Go zu sehen sein werden.