Die Nutzung im Internet ist durch den Lockdown deutlich angestiegen, jeder zweite bestellt schon was per Klick auf das Smartphone, Podcast erlangen mehr Aufmerksamkeit und Nachtrichten gewinnen an Relevanz.
Die Corona-Pandemie hat in Deutschland zu einer verstärkten Nutzung von Onlinemedien geführt, was auch nicht verwunderlich ist. Laut „Convergence Monitor 2020“ ist der Anteil der Online-Shopper im Vorjahresvergleich auf 44 Prozent angestiegen, das ist ein neuer Höchststand. Damit bestellt nun schon fast jeder Zweite mindestens einmal im Monat im Internet. Schon fast jeder Fünfte bietet monatlich Produkte zum Kauf an.
Seit 2008 wird der „Convergence Monitor“ von Kantar jährlich erhoben und ist damit eine der wenigen Langzeitstudien zur Mediennutzung in Deutschland. Dieses Jahr findet er erstmals unter Beobachtung der AGF statt. "Die Daten zeigen deutlich, wie stark die Corona-Krise in den Alltag der Menschen eingegriffen hat. Spannend ist nun, ob diese Niveaus künftig gehalten werden oder ob es mit einer Öffnung des Lebens eine Abwärtsbewegung geben wird", sagt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung.
Für die Studie wurden 1.542 Personen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren von Kantar befragt. Diese lebten in deutschen Haushalten mit mindestens einer Person zwischen 14 und 69 Jahren. Der Zeitraum, der für diese Studie analysiert wurde, war zwischen dem 29. April und 5. Juni 2020. Die 14- bis 29-Jährigen verbringen mit rund sechs Stunden täglich die meiste Zeit im Netz. Der Zuwachs zum Vorjahr lag bei 21 Minuten auf 370 Minuten. Bei den 30- bis 49-Jährigen wurde diese auf 246 Minuten gesteigert. Auch die Mediennutzung gesamt, vor allem Videos und Lesen erbrachten einen Zuwachs um 4 und 5 Minuten. Der Anteil der Nachrichtennutzung stieg von 52 auf 57 Prozent an. Die Online-Audio-Nutzung ist insgesamt nur leicht von 60 auf 62 Prozent gestiegen. Es gibt jedoch einen deutlichen Zuwachs bei den 50- bis 64-Jährigen um 6 Prozent auf 46 Prozent. Musikstreaming und Podcasts sorgen dabei für die größten Zuwächse.
Nachdem Podcasts jahrelang auf einem nicht sehr relevant waren, ist die Nutzung 2020 im Vergleich zu 2019 um rund ein Drittel gestiegen. Bei den 30- bis 49-Jährigen hat sich der Anteil auf 14 Prozent und damit um die Hälfte erhöht. Bei den 50- bis 64-Jährigen zeigt sich die prozentuale Steigerung von sieben Prozent. Von den 14- bis 29-Jährigen hört dagegen schon jeder Fünfte Podcasts, das ist ein Anstieg von rund 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.