Warum «Tobis Städtetrip» im hr Fernsehen eigentlich eine Dauer-Werbesendung ist.
Tobias Kämmerer ist einfach der „Tobi". Das spart zwei Buchstaben, auch wenn diesbezüglich das „Jogi" bei Joachim mehr Sinn macht. Das Verwenden der Kurzform eines Namens drückt ja auch aus, dass man den Menschen sympathisch findet. Und wenn der „Tobi" irgendwo hinkommt, dann freuen sich die Leute.
Kämmerer ist eigentlich im Hauptjob Moderator beim hr3, macht Radio beim Hessischen Rundfunk, bekannt ist er durch die die Morning-Show. Seit Sommer 2016 läuft sein «Tobis Städtetrip» im hessischen Fernsehen erfolgreich. Manchmal sogar in XXL-Version. Und diesen Sommer gab es zudem «Tobis Urlaubstrip». Er war am Edersee, auf der Wasserkuppe...
Nun der Start in den Herbst mit neuen Folgen aus hessischen Städten, die nicht unbedingt ein jeder kennt. Eltville im Rheingau bekam zu Beginn einen Besuch abgestattet. Und das war dann als Ergebnis im Fernsehen mal wieder eine 45 Minuten lange Dauer-Werbesendung in den Abendstunden.
Eltville, zwischen Wiesbaden und Rüdesheim, oberhalb des Rheins gelegen: 17.000 Einwohner, Wein, Fachwerk, Kurfürstliche Burg, Zisterzienser-Kloster - man hat Einiges zu bieten. Und wenn der Tobi kommt, dann zeigt man das auch. Die Städte, die im hr präsentiert werden, können sich eigentlich den Tourismus-Manager einsparen.
„Ist das geil!?" und „Boah!": Der Tobi hat seine Standard-Ausdrücke stets parat, wenn ihm etwas gefällt. Und eigentlich gefällt ihm immer alles. Die Weinkammer im Kloster Eberbach ohnehin. „Woll mers mal probieren?" Klar, eine Flasche Riesling wird geköpft! „Is das gut!" Tobi strahlt und der Zuschauer weiß: Da kann man mal hin, da schmeckt der Rebensaft. Dazu passt der „Riesling-Bulli, die mobile Ausschankstation eines anderen Weingutes. Wird besucht, wird gelobt!
Auf einem Kamel reitet Tobi durch die Weinberge, er läuft durch die Altstadt, er schmeißt sich auf das Bett einer Wohnkugel, in der man über den Weinbergen mit Blick auf das Kloster übernachten kann. Tobi hat „Lust was zu entdecken". Immer wieder. Überall. „Kuck mal da! Was ist denn das?"
Auf in den nächsten Weinkeller. „Kuck Dir das an!" „Oh ist das schön!" „Ja leck mich!" - Begeisterung pur. Vor dem Bildschirm werden die ersten Menschen nun googlen, vielleicht schon den Kurztrip online buchen, während Tobi im nächsten Weinhaus einen Spundekäs testet, „den aller allerbesten". Diesmal zur Weinschorle. Der Drehtag ist ja noch lang.
„Ganz lecker" ist der Spundekäs natürlich. Aber nur Käse essen und dazu Riesling trinken? Nein: Tobi läuft durch die Altstadt in den Osten, vorbei an einem Wein-Kunst-Keller, lernt, wie man mit einem Säbel in einem Sektgut eine Flasche köpft. Gläschen gefällig? Klar!
Er landet letztlich bei einem „kulinarischen Geheimtipp": Ein argentinisches Restaurant, in dem im Garten gegrillt wird. Mit Blick auf die... Weinberge. „Schöner geht´s ja gar nicht!" Und üppiger auch nicht. Gleich drei Gerichte serviert Koch Fernando. „Da haste aber alles auf den Teller gezaubert!", schwärmt Tobi und kostet von allem ein bisschen. „Das ist gut!"
Fazit am Ende zum Abspann: „Man ist wirklich im Urlaub angekommen!" Eltville wird‘s freuen. Über 200.000 Menschen schauten sich die Sendung am Dienstagabend an. Im Sommer 2018 berichtete Seligenstadt stolz auf der Homepage von durchschnittlich 140.000 Zuschauern und einer Quote von 8,1 Prozent bei seinem Städtetrip damals in Hessen am Main. Die Tourist-Info dort, besetzt mit drei Damen, gibt es freilich noch immer...
Kommenden Dienstag, den 03. November, läuft um 20.15 Uhr auf Hessen 3 «Tobis Städtetrip» aus Weilburg. Nur schade, dass die Zuschauer nun zu Hause bleiben müssen.
01.11.2020 12:17 Uhr
• Michael Horling
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