Erst wurde geschrieben, Bild Live würde nicht weiter finanziert, stünde vor seinem Aus. Dann wurde gekontert, dass Bild Live wohl weiter gehe und ein Erfolg sei. Nun gibt es einen neuen Chefredakteur.
Vor einiger Zeit kam in der Berliner Zeitung eine Kolumne, geschrieben von
Kai-Hinrich Renner, heraus. Inhaltlich reduziert ging es darum, dass
Bild Live am Ende sei. Keine Nutzerzahlen, keine Reichweite und weiteres Geld von Axel Springer würde es ebenfalls nicht geben. Springer konterte, dass das Unsinn sei, man mit Bild Live durchaus zufrieden sei und es weiter gehe. Die Wahrheit liegt wohl wie so oft, zwischen den Zeilen.
Jedenfalls ändert sich etwas bei Bild Live, es gibt einen neuen Chefredakteur.
Claus Strunz übernimmt den Posten zusätzlich zu seiner bisherigen Tätigkeit als Geschäftsführer für TV und Video bei Axel Springer und bei der Produktionsfirma MAZ & More, bei der er ebenfalls Geschäftsführer ist. Als zukünftiger Teil der Bild-Chefredaktion ist er nun verantwortlich für die redaktionelle Live- und Video-Strategie. Von
Bild-Chef Reichelt heißt es zu Strunz, dass dieser von Beginn an mit Rat und Tat bei Bild Live dabei gewesen ist. Besonders mache Claus Strunz, dass er für Geschichten in Videos und Bewegtbild brenne, Reichelt könne sich keinen Besseren für den Job vorstellen.
Viele sprachliche Vorschusslorbeeren und scheinbar tiefes Vertrauen zieren also die neue Partnerschaft zwischen Strunz und der Bild. Wohl Indiz dafür, dass entgegen der Renner-Kolumne es bei Bild Live eine Zukunft gibt. Bereits über Twitter gab Springer bekannt, man werde 2021 mehr als 22 Millionen Euro investieren und bis zu 70 neue Arbeitsplätze schaffen, nach einem jähen, wie baldigem Ende klingt das nicht. Der Neue Chefredakteur Strunz muss nun nur noch Frühstücksfernsehen, Axel Springer TV- und Video-Geschäftsführung und eben Bild Live unter einen Hut bekommen.