Die in der Europäischen Union verfügbaren Titel von Prime Video kommen von der Amazon Digital UK Ltd, also aus Großbritannien. Nun ändert sich für den Service nach der Brexit-Transferperiode einiges.
Sind die Verhandlungen um den Brexit und die anstehende Transferperiode einmal abgeschlossen werden die Prime Video On-Demand-Angebote der deutschen Rechtshoheit und damit der Aufsicht der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) unterstehen. Die Regulierung des Angebots ist damit zentrale Aufgabe der BLM in der Europäischen Union. Dies geschieht wohl auf anfrage der Amazon Digital UK Ltd.
Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom wird sich in der Folge nur noch mit Angeboten von Prime Video im Vereinigten Königreich befassen und die bisherigen Felder betreffend der Europäischen Union abgeben müssen. Damit der Wechsel glatt über die Bühne geht haben sich Amazon Digital UK Ltd mit der in München ansässigen Gruppentochter Amazon Digital Germany GmbH zusammengesetzt und die Voraussetzungen für die deutsche Rechtshoheit geschaffen.
Somit werden in Zukunft alle redaktionellen Entscheidungen bezüglich Prime Video in der EU hauptsächlich in Bayern getroffen. Zudem sollen der BLM für Fragen der Programmaufsicht entscheidungsbefugte Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen. Dr. Christoph Schneider, Geschäftsführer von Amazon Prime Video Deutschland, äußert sich zu den Entwicklungen mit sichtlichem Wohlgefallen und freut sich darüber, dass die BLM offiziell bestätigen konnte, dass Deutschland nun der EU-Mitgliedsstaat sei, welcher Prime Video nach dem Brexit reguliere. Auch von Seiten der BLM vermeldet Siegfried Schneider, Präsident der BLM, dass diese Zusammenarbeit für den Freistaat eine weitere Stärkung des Medienstandorts und für Amazon Rechtssicherheit bedeute.