Bisher trugen entsprechende Wetterphänomene in deutschen Wetterberichten ausschließlich typisch deutsche Namen. Verschiedene Medienmacher sammelten Spenden für die Kampagne #Wetterberichtigung.
Die Kampagne #Wetterberichtigung führt auf, dass im Jahre 2020 noch „Hoch Willy“ und „Tief Hermine“ auftraten und daraus nun „Tief Ahmet“ und „Hoch Dragica“ werden sollen. Genauer haben die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) insgesamt 14 Wetterpartnerschaften für die ersten Wochen 2021 gekauft. Einfach ausgedrückt heißt das, dass die Hochs und Tiefs in Zukunft migrantische Namen tragen sollen.
Als Hintergrund für ihr Bemühen nennen die NdM, dass mit der Kampage mehr Vielfalt in der Bevölkerung sichtbar gemacht werden soll. Laut statistischem Bundesamt hätten rund 26 Prozent aller Menschen in Deutschland einen „Migrationshintergrund“, in Österreich liege der Wert bei durchschnittlich 24 Prozent und in der Schweiz bei 38 Prozent. Gerade bei jüngeren Menschen sei der Anteil noch höher. Trotz dieser hohen Anteile an der Gesamtbevölkerung, fänden sich Migranten und Migrantinnen und deren Nachkommen in vielen Bereichen nicht wieder.
NdM-Vorsitzende Ferda Atam spricht davon, dass dies ein symbolischer Schritt sei und es wichtig sei, dass gesellschaftliche Vielfalt endlich Normalität werde, überall. Die Medien spielen bei den Themen Sichtbarkeit und Teilhabe eine wichtige Rolle und so fordern die Neuen deutschen Medienmacher*innen gemeinsam mit den Neuen Schweizer Medienmacher*innen und Kolleg*innen aus Österreich einige entsprechende Änderungen an. Genauer nennen die genannten Parteien zwei forcierte Punkte: Zum einen sollen Medien mit Diversity-Checklisten arbeiten und bei jedem Thema, in jeder Sendung auch nicht-weiße Menschen zeigen. Zum anderen sollten Medien sich dazu verpflichten, eine Quote für aus Einwanderfamilien einzuhalten. Ihr Vorschlag dazu: 30 Prozent bis 2030.
Es zeige sich laut den Initiatoren, dass der Anteil an Journalisten und Journalistinnen mit internationalem Hintergrund bei schätzungsweise fünf bis zehn Prozent liege. Der gute Vorsatz der Medienhäuser zu mehr Diversität reiche somit nicht aus. In Ländern wie England, Kanada oder den USA arbeiten Medien mit selbstverpflichtenden Quoten und Checklisten und ein solches Vorgehen solle auch in Deutschland zur Praxis werden. Dabei ebenfalls berücksichtig werden sollten weitere marginalisierte Gruppe, wie Menschen mit Behinderung, LSBTQI oder Nicht-Akademiker.