Warum der «Bergdoktor» 2021 wieder durchstarten wird.
Schnee in den Alpen: Was derzeit normal ist, lässt den «Bergdoktor» nur beim Winter-Special aktiv werden. Das leitete nun die 14. Staffel ein. Ohne Take That‘s „Patience“ als Titelmusik, dafür mit den klassischen Klischees, die es so braucht, wenn einerseits Wanderer unterwegs sind in der weißen Pracht und andererseits Martin Gruber nach Krankheiten sucht.
Bergführerin stürzt in eine Felsspalte, ihr Begleiter kam aus der Stadt, um seinen Hof zu verkaufen. Den erwarb er einst dreist, weshalb sich ein Bauer, der vormalige Besitzer, umbrachte. Dessen eine Tochter von zwei Schwestern war die Bergführerin, die seine damalige Geliebte adoptierte. Das Mädchen hat natürlich Blutkrebs, braucht eine Knochenmark-Spende. Die Mutter kommt dafür nicht in Frage, es fliegt auf, dass sie nicht die leibliche ist. Die Schwester verzog unbekannt, muss als mögliche Retterin gesucht werden. Mit ganz wenigen Sätzen lassen sich 90 Minuten zusammen fassen.
Dunkel, gar leicht mystisch startet die neue Staffel mit viel Schneefall, letztlich hellt sich alles auf und Dr. Martin Gruber, der „einzige und beste Freund“ von Dr. Alexander Kahnweiler, ist wieder in seinem Element. Schön, dass es der Runnig Gag auch in Serienstaffel 14 geschafft hat. Diesmal noch nicht dabei: Anne Meierling als Ines, die gefühlt siebte Freundin vom Bergdoktor seit 2008, der Gerüchten zufolge in dieser Staffel heiraten könnte. Oder auch nicht.
Warum wir den «Bergdoktor», mit fast sieben Millionen Zuschauern im ZDF am siebten Tag des neuen Jahres trotz verspätetem Beginn wieder ein Quotenbrett, so sehr lieben? Weil Hauptdarsteller Hans Sigl für jede Lösung ein Problem hat und der Dramaturgie wegen notfalls auch mal ein Problem selbst konstruiert. Und weil er uns an einem jeden Donnerstagabend vorgemacht wird, dass so gut wie jede Krankheit heilbar ist. Nun gut, vielleicht halt auch nur in der Welt der Tiroler Berge.
Und es ist für uns - verflucht noch mal - immer ein Rätsel, warum mitten in den Bergen bei unseren eigenen Wanderungen wirklich nichts geht mit dem Telefonieren, der Bergdoktor aber fast immer ein Handynetz hat. Unnützes Wissen am Rande: Martin Gruber, also in dem Fall Hans Sigl, ist im wahren Leben mit der Ex-Frau von Hubert Kemmler verheiratet. Der hieß mal Hubert Kah - und seine Ex steuerte damals viele Texte bei zu den Erfolgen der neuen Deutschen Welle. Susanne Sigl war auch mal Background-Sängerin, wer Lust hatte sollte sich Peter Schillings „The Different Story“ anhören. Nur so als Tipp...
Zurück zum TV: Das Winter-Special vom «Bergdoktor» hatte ein offenes Ende, also kein Happy-End. Nächsten Donnerstag geht es mit der ersten echten von acht Folgen weiter, dann ist wieder Sommer am Wilden Kaiser und macht ein Fotograf eine romantische Bergtour mit seiner Geliebten, die ihm jedoch ausgerechnet an so idyllischer Stelle offenbart, dass sie mit ihm Schluss machen will. Ein Schwächeanfall kommt dazwischen, mutmaßlich verursacht von mindestens einem Hirntumor. Damit auch Dr. Alexander Kahnweiler im Klinikum Hall etwas zu tun bekommt.
Übrigens: Für die älteren Zuschauer wurden diesen Donnerstag Erinnerungen wach. Denn Rupert Althammer, den Mann mit dem Bauernhof, spielte Harald Krassnitzer, mittlerweile 60 Jahre alt und ab Folge 60 der insgesamt 95 in von 1992 bis 1999 gezeigten sechs Staffeln einer der Bergdoktoren bei der ersten Version, die noch auf Sat.1 lief. Im neuen Jahrtausend freuen sich die Mainzelmännchen über den anhaltenden Erfolg.