Die Kritiker: «Urmel aus dem Eis»


Story
Auf der einsamen Südseeinsel Titiwu gibt es unglaubliche Dinge: Eine Sprachschule für Tiere und eine verloren geglaubte Eintracht zwischen Menschen und Tieren. Ein sehr zerstreuter und komischer Professor mit dem Namen Habakuk Tibatong (Heinrich Schafmeister) hat einigen Tieren das Sprechen beigebracht. Zum Beispiel der Schweinedame Wutz (Barbara Schöneberger), die als seine Haushälterin auf Sauberkeit und Ordnung allergrößten Wert legt, dem schrägen Schuhschnabel Schusch (Lutz Herkenrath), dem quirligen Pinguin Ping (Ralf Schmitz) und dem Waran Wawa (Mirja Boes). Leider hat jeder von ihnen einen Sprachfehler. Unglaublich, wohin das führt… Am Felsenriff singt der Seele-Fant (Tetje Mierendorf) immerzu seine „traurägän Lädär“, die mal zum Mitsingen einladen, mal allerdings auch ganz schön nerven können. Der Waisenknabe Tim Tintenklecks (Guido Cantz) hilft dem Professor, wenn es darum geht, die Tiere für ein gemeinsames Unternehmen zu begeistern.

Und eines Tages geschieht es: Ein Eisblock strandet am Ufer, darin steckt ein Ei, und aus dem Ei entschlüpft ein Urweltgeschöpf: Das Urmel (Dirk Bach). Und das Verblüffendste ist, dass es sogar sprechen kann. Professor Habakuk Tibatong lässt es sich nicht nehmen, seinem Kollegen und Widersacher Doktor Zwengelmann (Ralf Richter) und dem Zoo-Direktor (Heinz Hoenig) in seiner alten Heimat Pumpolonien sofort nach der Entdeckung des Urmels einen hämischen Brief zu schreiben – was ein schwerer Fehler ist. Denn als König Pumponell (Götz Otto), passionierter Großwildjäger, vom Urmel hört, ist seine Jagdleidenschaft geweckt. Sofort macht er sich mit seinem Diener Sami (Michael Kessler) im Hubschrauber auf nach Titiwu. Gerade noch rechtzeitig erfahren Professor Tibatong und seine Tiere von Pumponells bösen Absichten und können das kleine, vorlaute und unternehmungslustige Urmel in einer Tropfsteinhöhle, in der es unterirdische Lachgasquellen und eine finster ächzende Krabbe gibt, verstecken. Aber ist es dort wirklich sicher?

Darsteller
Dirk Bach - Urmel
Barbara Schöneberger - Wutz
Mirja Boes - Wawa
Guido Cantz - Tim Tintenklecks
Michael Kessler - Sami
Tetje Mierendorf - Seele-Fant
Heinz Hoenig – Zoo-Direktor

Kritik
Die Theater-Inszenierung von «Urmel aus dem Eis» ist aufgrund der vielen prominenten Darsteller wie Dirk Bach, Barbara Schöneberger oder Heinz Hoenig auf alle Fälle eines der Fernseh-Highlights in diesem Jahr. Die bekannte Geschichte ist genau das Richtige für die Tage vor Weihnachten, denn die ganze Familie wird ihren Spaß an Urmel und seinen Freunden haben.

Negativ anzumerken ist jedoch, dass an vielen Stellen des 2-teiligen Stücks zu häufig auf schnelle Lacher und einfache Gags gesetzt wurde. Darunter leidet eindeutig die auch sonst an einigen Teilen gewöhnungsbedürftige Vorstellung.

Dennoch: Wer Lust hat, an zwei Abenden jeweils zwei Stunden eine Nonsens-Version des Kinderbuchklassikers von Max Kruse zu erleben, sollte sich am Samstag und Sonntag auf keinen Fall etwas anderes vornehmen.

Teil I der Geschichten rund um «Urmel aus dem Eis» zeigt Sat.1 am Samstag, den 17. Dezember um 20.15 Uhr. Einen Tag später folgt die Fortsetzung.
15.12.2005 14:50 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/12401