Corona-Jahr 2020: ProSiebenSat.1-Geschäftszahlen gut

Das Unternehmen aus Unterföhring baute sogar weitere Schulden ab.

Die Geschäftszahlen dürften bei den Verantwortlichen bei der ProSiebenSat.1 SE Freude hervorrufen. Das Unternehmen setzte im Corona-Krisen-Jahr 2020 4,047 Milliarden Euro um und ist damit nur etwas schwächer als im Vorjahr mit 4,135 Milliarden Euro. Da die Gesamtkosten leicht stiegen, lag der Umsatz vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen nun bei 801 statt 838 Millionen Euro. Das Konzernergebnis sank von 412 auf 252 Millionen Euro. Vor allem die starken Quartale drei und vier bügelten die erste Corona-Welle ab, die sogar zu einem zwischenzeitlichen Verlust führte.

Trotz Corona waren nun 7.307 (zuvor 7.253) Menschen für die ProSiebenSat.1-Gruppe tätig, das Programmvermögen blieb mit 1.213 Milliarden nahezu stabil. Das Eigenkapital stieg von 1,29 auf 1,67 Milliarden Euro, die Netto-Schulden sanken von 2,245 auf 1,968 Milliarden Euro. Das Unternehmen steigerte dank Appelle der Politik, zu Hause zu bleiben, die tägliche Nutzungsdauer im linearen Bereich von 202 auf 211 Minuten. Die Zahl der HD-Nutzer stieg um 0,6 auf 10,6 Millionen an.

„2020 wird uns in Erinnerung bleiben“, sagte Vorstandssprecher Rainer Beaujean. „Nicht nur, weil die Covid-19-Pandemie jeden einzelnen von uns und unser Unternehmen vor nie dagewesene Herausforderung gestellt hat. Sondern auch, weil wir als Team die Situation als Chance verstanden haben. Als neues Vorstands-Trio standen wir vom ersten Tag an vor der Aufgabe, ProSiebenSat.1 sicher durch diese Krise zu steuern.“

CEO der Seven.One Entertainment Group, Wolfgang Link: „Wir haben 2020 im Entertainment-Geschäft einen großen Schritt nach vorne gemacht (…). Dabei haben wir unseren Fokus auf das geschärft, worin wir wirklich gut sind: lokales, relevantes und Live-Entertainment- und -Infotainment im deutschsprachigen Raum.“

Aushängeschild des Unternehmens ist die Seven.One Entertainment-Group, die im Jahr 2020 für 2,374 Milliarden Euro Umsatz stand. Im Vorjahr fuhr man 2,604 Milliarden Euro ein. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank von 787 auf 571 Millionen Euro, die ParshipMeet Group verbesserte sich hingegen von 44 auf 80 Millionen Euro, der Umsatz stieg von 209 auf 333 Millionen Euro. Die NuCom Group setzte im vergangenen Jahr 823 Millionen Euro um (Vorjahr: 756), das Ergebnis vor Steuern lag nun bei 32 (statt 54) Millionen Euro. Bei den Red Arrow Studios schrumpfte der Umsatz von 730 auf 684 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern ging von 48 auf 42 Millionen Euro zurück.
04.03.2021 08:13 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/125258