Quizshows gibt es in Deutschland haufenweise – aber bei VOX? Das ist für den Kölner Sender eher Neuland, was sich schon darin zeigte, dass Hundeprofi Martin Rütter die Moderation übernahm. Wie kam das Format an?
Im vergangenen Jahr kündigte der Privatsender VOX vollmundig an, sich endlich dem Markenzeichen des Senders widmen zu wollen und diesem einen prominenten Platz in der Primetime freiräumen zu wollen. Die Rede ist von der im Senderlogo enthaltenen roten Kugel. Der Sendeplatz war nicht allzu schwer zu finden, schließlich liefen im Januar lediglich alte Folgen von «Bones – Die Knochenjägerin». Als setzte man die neue Show
«Die Rote Kugel» auf den Mittwoch um 20:15 Uhr. Als Moderator der Quizshow wurde Hundeprofi Martin Rütter gewonnen.
Der Tiertrainer führt jeweils ein Kandidaten-Paar durch maximal zehn Spielrunden, in denen das Duo bis 100.000 Euro gewinnen kann. Die Fragen bestehen überwiegend auf Bilderrätseln, die die Kandidaten richtig vervollständigen müssen. Bei richtig beantworteter Frage gibt es einen Geldbetrag und dazu eine rote Kugel. Diese kann dann dafür genutzt werden, das erspielte Geld zu sichern, um es mit nach Hause zu nehmen. Dafür muss die Kugel aus einer gewissen Entfernung in ein Loch bugsiert werden. Bei falscher Antwort muss die rote Kugel eingelocht werden, um weiter am Spiel teilzunehmen. Das Format startete am 17. Februar mit der ersten Folge. Insgesamt gab es vier Folgen.
Für die erste Ausgabe des neuen Formats schalteten 1,39 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein. Damit kam VOX auf einen Gesamtmarktanteil von 4,4 Prozent – ein solides aber keineswegs tolles Ergebnis. Der Wert lag leicht unter dem Senderschnitt. In der Zielgruppe sah es ähnlich aus: 0,55 Millionen 14- bis 49-Jährige bedeuteten 6,5 Prozent. So viel sei vorweggenommen. Es sollte die beste Ausgabe bleiben.
Denn schon in der zweiten Woche war ein spürbarer Zuschauerschwund zu erkennen. Insgesamt folgten nur noch 1,20 Millionen Zuschauer dem Quizformat. Davon stammten 20.000 Menschen weniger aus der Zielgruppe als noch zum Auftakt. 0,35 Millionen wurden registriert. Die Marktanteile beliefen sich folglich auf 3,9 Prozent bei allen und mauen 4,3 Prozent bei den Umworbenen. Damit lag man nur auf dem Niveau der «Bones»-Wiederholungen aus dem Januar, teilweise sogar darunter.
Doch es kam noch schlimmer für die private TV-Station: Am 3. März gab es den Tiefpunkt der Staffel und man rutschte sogar unter die Millionen-Marke. Nur 0,92 Millionen Seher ab drei Jahren waren dabei, 0,26 Millionen stammten aus der für die Werbewirtschaft wichtigen Gruppe. Die Einschaltquoten sanken auf überschaubare 2,9 Prozent auf dem Gesamtmarkt und schlechte 2,9 Prozent in der Zielgruppe. Die Programmplaner dürften spätestens jetzt froh sein, dass man nur vier Ausgaben von Endemol Shine Germany hat produzieren lassen.
Zum Finale, in dem Marc und seine Mutter Iris den Jackpot von 100.000 Euro abräumten, gab es zwar einen leichten Aufschwung, der aber keinesfalls über die enttäuschenden Werte hinwegtäuscht. Insgesamt schalteten am 10. März eine Million Quizfreunde ein. Der Marktanteil lag diesmal bei weiterhin sehr ausbaufähigen 3,1 Prozent. In der werberelevanten Gruppe waren 0,34 Millionen dabei. Die Quote von 3,8 Prozent bedeutet zwar eine Verbesserung von knapp einem Prozentpunkt, doch liegt sie weiterhin auf einem schlechten Level. Im Durchschnitt sahen die vier Ausgaben somit 1,13 Millionen Zuschauer, wovon 0,38 Millionen aus der Zielgruppe stammten. Die Marktanteile fielen mit durchschnittlich 3,6 Prozent insgesamt und 4,4 Prozent bei den Jüngeren mies aus.