Streamingriese Netflix möchte bis zum Ende 2022 und ab da jedes Jahr Netto-Null-Emissionen von Triebhausgasen erreichen. Ein entsprechender Plan hierfür ist nun veröffentlicht.
Dass Netflix etwas an der Umwelt liegt, könnte im ersten Moment etwas weit hergeholt erscheinen, jedoch beschreibt das Unternehmen seine jetzigen Anstrengungen in Sachen Klima mit deutlichen Worten: "
...unser Ziel ist, die Welt zu unterhalten. Aber dafür brauchen wir eine bewohnbare Welt, die man unterhalten kann." Den Plan
Netto-Null-Emissionen + Natur teilt Netflix in drei Schritte. Zu Beginn sollen die internen Emissionen reduziert werden, wobei alle unmittelbar verursachten Emissionen wie auch die durch den Bezug von Energie von Dritten verursachten Emissionen mit eingeschlossen sind. Hier richte man sich nach dem Pariser Übereinkommen und dem Leitfaden der Science-Based Targets Initiative (SBTi).
Sind Emissionen in Schritt eins nicht vermeidbar, so möchte man in Schritt zwei diese durch Investitionen in Projekte, welche verhindern, dass Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt, neutralisieren. Außerdem sieht der Plan vor, dass Netflix damit beginnt, gefährdete Naturschutzgebiete zu erhalten. Schritt zwei soll bereits bis Ende 2021 umgesetzt werden. Im finalen Schritt möchte der Streamingdienst bis Ende 2022 in die Regeneration wichtiger natürlicher Ökosysteme investieren. So soll das Netto-Null-Ziel schließlich erreicht werden.
Bei dem Plan hielt sich das Unternehmen an die neusten Richtlinien der University of Oxford und die Kriterien der Science-Based Targets Initiative. Mit Rat von über 60 Experten, darunter Forscher, Spezialisten und Strategen, wurde diese Strategie erarbeitet und zudem eine unabhängige Beratergruppe gegründet. Im abgelaufenen Jahr 2020 belief sich der CO2-Fußabdruck von Netflix auf 1.100.000 Tonnen CO2, wobei etwa 50 Prozent hiervon durch die physische Produktion von
Netflix Originalen erzeugt wurden. Die verbleibenden 45 Prozent ergeben sich laut Unternehmensangaben aus Emissionen aus Unternehmenstätigkeiten und aus bezogenen Gütern. Durch die Nutzung von Cloud-Anbieter wie Amazon Web-Services und ein Open Connect-Netzwerk ergeben sich die restlichen 5 Prozent.