Die wohl letzte Staffel mit Pop-Titan Dieter Bohlen hatte so ziemlich alles in petto, was man sich von einer TV-Produktion nicht wünscht. Zu Beginn schied ein Juror medienwirksam aus, die Quoten ließen sichtlich nach und zu guter Letzt verließ der Showmaster das sinkende Schiff.
19 Ausgaben lang konnten die RTL-Zuschauer 2021
«Deutschland sucht den Superstar» genießen, wobei sich zumeist die Begeisterung in Grenzen zu halten schien. Überlegt man sich, dass zu Beginn der Staffel noch das Augenmerk auf dem Wendler-Aus lag und man offengesagt mit einem blauen Auge aus der Nummer rauskam, erscheint dies nach den Geschehnissen der letzten zwei Wochen als unbedeutend. Dass von Anfang an Sand im Getriebe «DSDS» war, ist nicht zu übersehen. Auch wenn man gut begann, zeigte sich schnell, dass die aktuelle Staffel vor allem eins sein sollte, unbeständig. In der ersten Folge konnte man sich noch über gute 16 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe freuen (1,38 Millionen Zuschauer), wobei dieser Wert in Woche 3 schon auf 14,4 Prozent fiel (1,28 Millionen Zuschauer).
In Woche vier folgte dann das lange bestehende beste Ergebnis der Staffel mit 4 Millionen Gesamtzuschauer, 1,65 Millionen Zielgruppenzuschauern und einem Marktanteil von 18,2 Prozent in der Zielgruppe. Konnte man hier kurz hoffen, dass das Wendler-Aus überstanden war und nun alles besser laufen sollte, so lag man falsch. In Show Nummer fünf brachen die Zahlen ein und man landete bei insgesamt 2,82 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von nur 8,3 Prozent. Auch die Zielgruppe blieb fern und man konnte mit 1,13 Millionen Zuschauern nur 11,3 Prozent des Marktes für sich gewinnen. Diese Sprünge machte das Format in der Folge immer und immer wieder. Immerhin schaffte man es im Groben ab Woche zehn die Quote der Zielgruppe konstant über 15 Prozent zu halten.
Bis dann eben der schlussendliche Hammer kam und der Sender vermelden musste, dass sich der Pop-Titan Dieter Bohlen höchstselbst von der Show und RTL trennt. Erst hieß es, zum Ende der Show, dann meldete Bohlen sich krank und war klar, die RTL-Zuschauer bekommen ihren Titanen in den Live-Shows nicht zu sehen. Dies ließ die Quote sinken und man verlor so die lange bestehenden 15 Prozent in der Zielgruppe. In Show 17 landete man so bei 2,98 Millionen Zuschauern ab 3 Jahren und einem Marktanteil von nur 9,8 Prozent. In der Zielgruppe ergaben 1,15 Millionen Zuschauer eben nur 14,9 Prozent. Doch dann kam Gottschalk. Kurzerhand übernahm der alte Hase den noch warmen Juror-Stuhl von Bohlen und die Quoten dankten es ihm. Mit 3,22 Millionen Gesamtzuschauern stieg das Interesse deutlich und man landete bei 11,8 Prozent Marktanteil. Auch die Zielgruppe explodierte förmlich und stieg wie ein Phönix aus der Asche mit 1,43 Millionen Zuschauern auf starke 19,2 Prozent. Somit stand nur noch das gestrige Finale an und das Konstrukt RTL, «Deutschland sucht den Superstar» und Gottschalk scheint weiter zu funktionieren.
Lange Rede - kurzer Sinn: Kommen wir ins Hier und Jetzt und damit zum Finale der 18. Staffel. Von einem Erfolg ist wahrlich nicht zu sprechen, denn mit 2,67 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 10 Prozent liegt man wohl grob im Staffel-Schnitt, für ein Finale ist das jedoch klar zu wenig. Auch die Zielgruppe kann über dieses Ergebnis nicht hinwegtäuschen, denn auch hier präsentiert sich mit 1,07 Millionen Zuschauern und 15,2 Prozent Marktanteil ein durchschnittliches Ergebnis. Wie also auch Dieter Bohlen direkt, blieb es auch der Show an sich verwehrt einen gebührenden Abschluss zu feiern. So sehr man sich auch im Stillen freuen kann, wenn "die großen Shows" schwächeln, «Deutschland sucht den Superstar» begleitet den TV-Markt seit vielen Jahren und hätte, allein für diese lange Zeit, einen besseren Abschluss in Staffel 18 verdient. Wer weiß, wie es weitergeht.