Der internationale Bestseller wird als Miniserie adaptiert.
Das Produktionsunternehmen Gaumont arbeitet derzeit mit Annette Hess zusammen, um deren internationalen Bestseller „Deutsches Haus“ als Miniserie zu adaptieren. Der in 30 Ländern erschienene Roman, der vor dem Hintergrund des ersten Auschwitzprozesses spielt, erzählt vom Erwachsenwerden einer jungen Frau in den 1960er Jahren. Die Geschichte dreht sich um die 24-jährige Eva Bruns, die als Dolmetscherin den Auftrag erhält, im Prozess die Aussagen der Zeugen aus Polen zu übersetzen. Ihre Eltern und auch ihr Zukünftiger sind dagegen, doch Eva spürt intuitiv, dass sie sich dieser Aufgabe stellen muss. Der Jahrhundertprozess gegen 22 Nazi-Offiziere, die Enthüllungen der unsagbaren Verbrechen, verändern in einem schmerzlichen wie notwendigen Akt der Bewusstwerdung nicht nur die deutsche Gesellschaft, sondern auch Evas Leben entscheidend und nachhaltig.
Sabine de Mardt, Produzentin und Geschäftsführerin von Gaumont Deutschland, freut sich, das Projekt mit Hess verwirklichen zu können, trotz des großen Interesses aus den USA. „Was diesen Stoff so stark macht: Er zeigt, wie wichtig es ist, die Dinge zu benennen und anzuerkennen, die wir nicht wahrhaben wollen, weil sie zu schmerzhaft sind und eigentlich gar nicht sein dürften. Aber nur dadurch kann sich Denken und Handeln verändern. Darin liegt meines Erachtens auch die Aktualität des Stoffes.“
„Dieses sehr persönliche Buch erzählt auch einen Teil meiner eigenen Familiengeschichte, die sich für mich wie für die Hauptfigur Eva erst während des Schreibens ganz enthüllt hat. Für mich handelt das Buch vom Verschweigen und Verdrängen. Blinde Flecken gibt es in nahezu jeder Familie. Zu jeder Zeit und in jeder Nation. In der jungen Bundesrepublik wurde das Schweigen über die Vergangenheit kultiviert wie nie zuvor. Eva Bruhns steht exemplarisch für die Menschen, die gegen die Gesellschaft den Mut aufbringen, das Schweigen zu brechen und nach der Wahrheit zu verlangen – selbst, wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen müssen“, erklärt Annette Hess.