Die Kritiker: «24 - Day 4»


Story
Jack Bauer is back! 18 Monate sind seit der dritten Staffel vergangenen, 18 Monate, in denen Jack Bauer eine Entziehungskur hinter sich gebracht hat. Weg vom Heroin erwartet ihn jedoch der nächste Schlag: Die neue CTU-Chefin Erin Driscoll hat ihn wegen seiner Drogensucht entlassen. Jack findet aber schnell einen neuen Job und ist nun für den Verteidigungsminister Heller tätig. Zudem ist er heimlich mit dessen Tochter liiert.

Die erste Folge der vierten Staffel beginnt rasant – Terroristen bringen einen Zug zum entgleisen, während Jack Bauer im Auftrag des Verteidigungsministers zum ersten Mal seit seiner Entlassung die CTU betritt. Nahezu zeitgleich entdeckt ein Software-Spezialist, dass ein geschickt platzierter Wurm im Begriff ist, das Internet weltweit lahm zu legen. Er informiert die CTU und ist kurze Zeit später seines Lebens nicht mehr sicher, denn er findet einen Code, der auf einen Anschlag katastrophalen Ausmaßes hinweist.

Jack findet schnell heraus, dass das Attentat auf den Zug nur einen größeren Coup decken sollte: Die Entführung von Verteidigungsminister Heller… Ungeachtet, wer bei der CTU das Sagen hat, übernimmt Bauer das Ruder erneut.

Darsteller:
Kiefer Sutherland («Die Jury») ist Jack Bauer
Louis Lombardi («The Sopranos») ist Edgar Stiles
Kim Raver («Prisoner») ist Audrey Raines
Roger R. Cross («Taken») ist Curtis Manning
Carlos Bernard («The Young and the Restless») ist Tony Almeida
Mary Lynn Rayskub («Natürlich Blond 2») ist Chloe O’Brian
Dennis Haysbert («Dem Himmel so fern») ist Senator David Palmer
Reiko Aylesworth («CSI») ist Michelle Dessler
Arnold Vosloo («Die Mumie») ist Habib Marwan

Quoten:
In den USA läuft die Serie beim US-Network FOX. Zur Premiere schalteten gut 13 Millionen Amerikaner ein, im Laufe der Staffel pendelte sich die Zuschauerzahl bei 11 Millionen ein. Damit war der vierte Tag im Leben des Jack Bauer der erfolgreichste der gesamten Serie. Am zweiterfolgreichsten war die zweite Staffel der Serie, gefolgt von Season drei. Die Auftaktstaffel landet auf dem hintersten Platz - durchschnittlich sahen 8-9 Millionen Amerikaner im Jahr 2001 zu. Die fünfte Staffel der Echtzeitserie startet am Sonntag, 15. Januar, in den USA.

Kritik:
Dass «24» eine der besten Serien ist, die aktuell über den Bildschirm flimmern, ist unbestritten. Wer also in der ersten Staffel um das Leben von David Palmer gebangt, in Staffel 2 nach der Atombombe gesucht und sich in Runde drei vor dem Virus gefürchtet hat, darf sich nun noch etwas fester anschnallen: Der vierte Tag ist noch spannender als die vorherigen Einsätze von Jack Bauer – wer einmal reingeschaltet hat, wird süchtig nach der Serie.

Im Gegensatz zu Staffel drei setzten die Macher aber nicht ganz so extrem auf Schocksequenzen, auch wurde der Grad der Brutalität etwas zurückgefahren. Dennoch gibt es wieder jede Menge Tote – bei Gut und Böse.

Am Storyboard der vierten Staffel gibt es also absolut nichts zu kritisieren, auch nicht an der Umsetzung und den Darstellern. Kiefer Sutherland mimt den Bundesagenten mehr als brillant, auch die Terroristen rund um eine moslemische Familie spielen sehr überzeugend. Das bekannte Splitscreenverfahren lässt den Zuschauer zeitgleich in verschiedene Handlungsstränge einblicken, verwirrt aber nicht. Wichtig ist, dass der Zuschauer von Anfang an dabei ist: Späteres Einsteigen fällt aufgrund der Komplexität für Quereinsteiger schwer.

Punktabzug gibt es allerdings für die großen Veränderungen am Cast: Zu Beginn steht bei der CTU nichts mehr da, wo es einmal war. Bis auf wenige Ausnahmen wurde das komplette Team ausgetauscht. Es fällt schwer, sich auf einmal auf so viele neue Agenten einzustellen. So haben aber Neueinsteiger wiederum die Chance, ohne Probleme einzusteigen.

Dem Zuschauer erwartet ein Fernsehgenuss mit vielen Wendungen, nichts ist so, wie es scheint. Die Charaktere, die fest in den Handlungsstrang integriert sind, können schon bald tot umfallen.
11.01.2006 20:03 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/12751