Im ‚Hörzu‘-Interview erklärte Jan Hofer zudem, dass der Sendeplatz der Not geschuldet sei, in das Gesamtkonzept von RTL passen zu müssen. Das Konzept der Sendung dürfte wesentlich legerer daherkommen als bei den «Tagesthemen».
In etwas weniger als zwei Wochen startet Jan Hofer bei RTL sein Nachrichtenmagazin
«RTL Direkt», das ab dem 16. August von montags bis donnerstags ab 22:15 Uhr ausgestrahlt wird. Mit dem Sendeplatz möchte der Kölner Sender in den Wettbewerb mit den Öffentlich-Rechtlichen treten und den Marktführer die «Tagesthemen» angreifen. Hofer verriet in einem Interview mit der Zeitschrift ‚Hörzu‘, dass er der Sendeplatz jedoch „der Not geschuldet ist, in das Gesamtkonzept von RTL passen zu müssen“. „Ich hätte auch nichts gegen 21:45 Uhr oder 22 Uhr gehabt, aber so ist das völlig in Ordnung“, so der ehemalige «Tagesschau»-Sprecher, der im Dezember 2020 seine letzte Sendung im Ersten moderierte.
Damals gingen viele davon aus, dass es den Nachrichtensprecher in den Ruhestand ziehen würde, doch das spielte in Jan Hofers Überlegungen keine Rolle: „Ich hatte nie vor, in Rente zu gehen. Für mich ist Rente ein schreckliches Wort. Ich hatte diverse Angebote, die teilweise sehr interessant waren, aber «RTL Direkt» war das attraktivste von allen.“ Die könnte auch am Standort der Sendung liegen, die bekanntlich aus Berlin kommt, also dem politischen Mittelpunkt Deutschlands. Gegenüber der ARD hat man damit ebenfalls einen Vorteil, denn die «Tagesthemen» werden aus Hamburg gesendet. Im ‚Hörzu‘-Interview gab Hofer, diesen Vorteil zu, da man jeden Abend Studiogäste habe und direkte Gespräche führen wolle, er versprach aber auch, dass sich die Sendung trotzdem nicht in der Berliner Blase bewegen werde, sondern im ganzen Land unterwegs bei den Menschen und Themen vor Ort sei.
„«RTL Direkt» ist keine reine Nachrichtensendung mit einem Überblick über die Themen des Tages – wie zum Beispiel die «Tagesthemen» und das «heute-journal». Im Gegenteil. Uns geht es darum, große Politik zu erklären. Das Wichtigste sind die Themen des Tages, zudem gibt es in der Regel immer einen Gesprächspartner sowie einen Nachrichtenblock am Anfang“, erklärt Hofer den Ablauf der Sendung und sagte, dass er die Gespräche mit den Interviewpartnern selbst führen werde. „«RTL Direkt» ist aber keine One-Man-Show, weil ich drei hervorragende ReporterInnen an meiner Seite habe und wir auch versuchen wollen, über soziale Kanäle wie Instagram viele Zuschauer einzubinden“, so Hofer weiter.
Als weiteren Unterschied führte Hofer den News-Block an, der „nicht so bestimmend wie bei den Öffentlich-Rechtlichen“ sei. „Außerdem erwarten die Zuschauer eigene Filme – und, am Ende statt der Wetteraussichten, ein versöhnlicher, positiver Ausstieg.“ Damit dürfte die Sendung einen deutlich legerer daherkommen als die häufig steif wirkende Konkurrenz von der ARD.