Zuletzt geriet die Reihe deutlich unter die Räder. Mit einer «Quer-Denker»-Reportage holte man das beste Ergebnis des Sommers.
Bereits seit 21 Jahren leitet der Westdeutsche Rundfunk Köln die Reportage-Reihe «Die Story im Ersten». Die Redaktion lässt meist 45-minütigen Dokumentationen drehen, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzt. Quotenmeter schaut sich die Filme an, die zwischen den Reihen «Rabiat» (Mai 2021) und «Geschichte im Ersten» (seit Montag) gesendet wurden.
Am Montag, den 31. Mai 2021, beschäftigte man sich mit China, das ein riesiges digitales Überwachungssystem baut. 1,22 Millionen Menschen wollten um 22.50 Uhr die Reportage sehen, die auf 7,2 Prozent Marktanteil kam. Mit 0,30 Millionen jungen Zuschauern fuhr man 6,4 Prozent Marktanteil ein. Eine Woche später ging es um die Kölner Staatsanwältin Anne Brorhilker, die den größten Steuerraub der Geschichte entdeckte. „Der Milliardenraub“ verbuchte 1,19 Millionen Zuschauer, erneut wurden 7,2 Prozent Marktanteil gemessen. Beim jungen Publikum fuhr man 0,27 Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil lag bei mauen 6,1 Prozent.
Zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft beschäftigte man sich mit den Sportwetten. 0,84 Millionen Zuschauer sahen am 14. Juni den Film, der auf sechs Prozent Marktanteil kam. Mit lediglich 0,23 Millionen Zuschauer sorgte man für 5,9 Prozent Marktanteil. Dieser Wert wurde 14 Tage massiv unterboten, denn „Sandstrand um jeden Preis?“ handelte von Sylt und das Millionenprogramm, um die Dünen aufzustocken. Nur 0,62 Millionen Menschen waren dabei, der Marktanteil lag bei miesen 2,8 Prozent. Mit lediglich 90.000 jungen Zuschauern fuhr Das Erste 1,2 Prozent Marktanteil ein.
Am 5. Juli beschäftigte sich «Die Story im Ersten» mit der Lufthansa. 0,89 Millionen Zuschauer führten zu ernüchternden 6,7 Prozent. Mit 0,21 Millionen jungen Zuschauern fuhr man 6,3 Prozent Marktanteil ein. „Geld. Macht. Politik.“ verfolgten sieben Tage später 1,14 Millionen Zuschauer, der Marktanteil belief sich dieses Mal auf 7,9 Prozent. Die Dokumentation schlug sich vor allem bei den jungen Erwachsenen gut, denn mit 0,33 Millionen fuhr man gute 9,2 Prozent Marktanteil ein.
Mitte Juli beschäftigte sich die Doku-Reihe, die um 23.10 Uhr startete, mit „Quer-Denker“. 1,23 Millionen Zuschauer führten zu einem Marktanteil von 8,9 Prozent. Mit 0,40 Millionen 14- bis 49-Jährigen ergatterte Das Erste sagenhafte 10,9 Prozent – die Redaktion traf den Nerv der Zuschauer. Weniger gefragt war hingegen die Reportage über die deutschen Werften. 0,63 Millionen Zuschauer sorgten für 5,5 Prozent Marktanteil, beim jungen Publikum fuhr man lediglich 4,9 Prozent Marktanteil ein.
Für den Abzug aus Afghanistan interessierten sich am 2. August um 23.25 Uhr nur 0,76 Millionen Zuschauer, der Marktanteil belief sich auf 6,6 Prozent. 0,20 Millionen 14- bis 49-Jährige brachten dem Ersten mäßige 6,3 Prozent. „Warum Kinder keine Tyrannen sind“ wollten sieben Tage später 0,79 Millionen Zuschauer sehen, der Marktanteil belief sich auf 6,4 Prozent. 0,17 Millionen junge Zuschauer brachten immerhin fünf Prozent.
«Die Story im Ersten» ist ein großer Flop. Lediglich 0,93 Millionen Zuschauer wollten die neuen Ausgaben sehen, die zu 6,5 Prozent Marktanteil führten. Mit 0,24 Millionen jungen Menschen fuhr man einen mittelmäßigen Marktanteil von 6,2 Prozent ein. Trotz dieser Werte sollte dennoch Das Erste an den Dokumentationen festhalten, weil sie einen gesellschaftspolitischen Wert haben.