Sonntagsfragen an Eva-Maria Grein
Am vergangenen Montag startete das ZDF mit «Leben für die Liebe» die Telenovela "der zweiten Generation. Trotz des stressigen Drehalltags fand die Hauptdarstellerin der Serie, Eva-Maria Grein, Zeit, die Fragen von Quotenmeter.de zu beantworten. Sie verrät u.a. wie sie an die Rolle gekommen ist und charakterisiert die Rolle der Tessa Thalbach.
Frau Grein, schön, dass Sie während der stressigen Dreharbeiten Zeit gefunden haben, mit uns zu sprechen. Sie spielen die Hauptrolle der neuen ZDF-Telenovela «Leben für die Liebe». Haben Sie vor Ihrem Engagement schon Telenovelas angeschaut?
Ich kann es ja gar nicht, weil ich den ganzen Tag über drehe. Daher habe ich keine Zeit zum Fernsehen. Und auch davor hatte ich unregelmäßige Arbeitszeiten, so dass ich eigentlich fast nie dazu gekommen bin, mir eine tägliche Serie anzusehen. Allerdings habe ich ein paar Mal bei «Bianca» reingeschaut. «Julia» konnte ich nie sehen, weil wir zum Sendestart im Oktober selbst schon gedreht haben. Und «Bianca» hat mir sehr gut gefallen.
Hauptdarstellerin einer neuen Telenovela… da stehen die Schauspielerinnen bestimmt Schlange. Wie sind Sie an den Job gekommen?
Ich war schon einmal bei einem Casting der Grundy (Produktionsfirma, d. Red.), das hat damals aber nicht geklappt, weil keine Rolle für mich frei war. Ich bin aber in die Kartei aufgenommen worden. Zugleich habe ich mein Demoband auch an das ZDF geschickt – und so kam irgendwann die Einladung über meine Agentur, dass ich doch zum Casting der neuen Telenovela kommen sollte. Und so hat es dann geklappt.
Wenn man Interviews von anderen Telenovela-Darstellern liest, fällt vor allem auf, dass viele sagen, die Dreharbeiten seien stressig und vor allem lang. Können Sie das bestätigen?
Ja, das ist bei mir auch so.
Erzählen Sie uns doch mal von einem typischen Drehtag.
Im Normalfall werde ich gegen 6:00 Uhr abgeholt. Ich wohne in Berlin, die Dreharbeiten finden in Potsdam statt, das ist ungefähr eine Anfahrt von einer halben Stunde. Im Studio ziehe ich meine Kostüme an und gehe für etwa eine Stunde in die Maske. Mit Frisur, Make-Up und allem drum und dran dauert das eben seine Zeit. Da hat man dann noch kurz Zeit für einen Kaffee und um 8 Uhr geht es dann los. Für eine Szene haben wir etwa eine Dreiviertelstunde Zeit. Zuerst kurz eine Probe, dann überprüft die Produktion Licht – und Kameraeinstellung, es folgt eine Generalprobe und dann nehmen wir die Szene auf. Das geht Schlag auf Schlag bis zur Mittagspause. Und nach der Pause drehen wir weiter. Momentan kommen bei mir noch viele Pressetermine und Fotoshootings dazu, in den Pausen muss man manchmal etwas nachsynchronisieren – also viel Arbeit. Abends bin ich auf jeden Fall richtig fertig. Natürlich muss man aber – wenn man zu Hause ist – den Text für den nächsten Tag vorbereiten.
Also eigentlich kein Leben für die Liebe, sondern ein Leben für die Telenovela…
Ja, das können Sie so sagen.
Stört Sie das?
Ich glaube ich bin ein Workaholic. Deswegen ist das für mich okay, ich bin auch privat ein etwas wuseliger Mensch. Mir macht es viel Spaß, dass ich überhaupt in meinem Beruf arbeiten kann. Wir sind ein tolles Team und es ist auch so, dass bei uns ein Ende abzusehen ist, das ist ja nicht so, wie bei Daily Soaps. Die können einen schon mal sechs, sieben Jahre in ihren „Klauen“ haben. Ich weiß aber, dass im November die Dreharbeiten zu Ende sind und so ist das sehr gut auszuhalten.
Wie viele Menschen arbeiten am Projekt «Leben für die Liebe»?
Das dürften etwa 150 sein, vielleicht sogar noch ein paar mehr. Wir haben ja zwei Drehteams, die parallel arbeiten – also alles doppelt. Im Cast spielen 18 Personen fest mit.
Also eine ganze Menge…
Die 18 Personen sind der feste Cast. Hinzu kommen noch ein paar kleinere Rollen, die immer wieder nur ein paar Tage drehen.
Die Bilder einer Telenovela werden speziell nachbearbeitet. Sie werden sozusagen „weichgezeichnet“. So haben sich manche Darsteller dieser Serien schon über das makellose Aussehen gefreut. Was haben Sie gedacht, als Sie sich das erste Mal in «Leben für die Liebe» gesehen haben?
Dieser Effekt heißt „Glow“. In Telenovelas werden die Gesichter aber nicht so verfremdet, dass man sich danach nicht wieder erkennt, wie es manchmal bei Printfotos der Fall ist. Der Effekt wird über das Bild gelegt – dadurch kommen die hellen Stellen etwas deutlicher heraus. Es leuchtet sozusagen etwas mehr. Ich habe mir also nicht gedacht: „Ups, was ist nur mit meiner Haut passiert?“ (lacht) Bei uns ist das sowieso etwas anderes. Tessa spielt ja in einer jungen Telenovela, in der nicht alles so süßlich kitschig rüberkommen soll, von daher ist das bei uns nicht so extrem.
Wenn ich die Tessa Thalbach bitten würde sich zu beschreiben, was würde sie sagen?
Die Tessa ist sehr temperamentvoll, ein kleiner Wirbelwind. Sie denkt sehr positiv. Ihr passieren im Laufe der Serie viele Dinge, von denen sie sich aber nicht unterkriegen lässt. Sie ist lebenshungrig, will alles ausprobieren, will alles sehr intensiv erleben. Tessa ist aber auch ein ungeduldiger Charakter, die immer ihren Willen durchsetzen möchte.
Im zweiten Teil unseres Interview mit Eva-Maria Grein erzählt uns die sympathische Schauspielerin, wie die Telenovela entstanden ist und warum sich auch Männer für solche Formate interessieren sollten.