Comic-Laden: ‚Oblivion Song‘

Es gibt gute Nachrichten, denn die Produktionsfirma Nine Stories verfilmt die Graphic Novel "Oblivion Song".

Robert Kirkman ist Fans von Comics und post-apokalyptischen Dystopien kein Unbekannter. Sein bekanntestes Werk «The Walking Dead» ist ein seit Jahren anhaltender Erfolg, der eine ebenso erfolgreiche Fernsehserie hervorbrachte. Auch die «Invincible»-Comics wurden mittlerweile als Serie adaptiert. Nun soll eine weitere Comicreihe Kirkmans verfilmt werden: «Oblivion Song». Hierbei handelt es sich um einen Mix aus Dystopie, eher klassischer Science-Fiction und Fantasy. Die Hauptrolle soll Jake Gyllenhaal übernehmen, dessen Produktionsfirma Nine Stories den Film auch produzieren wird. Das Drehbuch schreibt Sean O'Keefe.

Ort der Handlung ist das Philadelphia der Zukunft. Ein Teil der Stadt verschwand einige Jahre vor Handlungsbeginn spurlos und machte einer Enklave aus einer anderen Dimension, die von sporenverströmenden Pilzen überwuchert ist und von außerirdischen Monstren bevölkert wird, Platz. 300.000 Einwohner Philadelphias galten seither als verschollen, 20.00 starben bei dem Ereignis. Dann fanden Wissenschaftler jedoch heraus, dass jener Teil der Stadt nicht von der Enklave aus der anderen Dimension verdrängt, sondern gegen sie ausgetauscht wurde. Das heißt, dass die Menschen, die den verschwundenen Teil Philadelphias bevölkerten, in der anderen Oblivion genannten Dimension gefangen sind. Als man einen Weg gefunden hat, zwischen unserer Welt und Oblivion zu reisen, werden Rettungsteams auf die andere Seite geschickt, um die Verschollenen nach Haus zu bringen. Dazu werden kleine Pfeile auf die Personen abgefeuert, die diese dann von einer Dimension in die andere transferieren.

So reist auch der Wissenschaftler Nathan Cole, der Protagonist von «Oblivion Song», nach Oblivion. Sein primäres Ziel ist sein Bruder Edward. Diesen findet Nathan jedoch nicht in der Exklave unserer Dimension in Oblivion, sondern draußen in Oblivions Wildnis. Edward ist zunächst auch gar nicht willens heimzukehren, wird aber dann von Nathan überzeugt, er solle die Erde doch noch einmal wiedersehen, ehe er seine endgültige Entscheidung trifft. So kehren die Brüder in unsere Dimension zurück. Doch kaum in Philadelphia angekommen, wird Nathan verhaftet. Der Grund: Sein Forschungsteam löste, wie sich nun herausgestellt hat, vor über einem Jahrzehnt den Transfer überhaupt erst aus. Nach Nathans Flucht mithilfe seiner Freundin Heather kommt es zum Zerwürfnis zwischen den Brüdern, in dessen Zuge Edward einen zweiten Transfer auslöst.

Kirkman vereint also Charakterdrama mit dem Wohl klassischsten Thema der Science-Fiction-Literatur, wie es schon im ersten Science-Fiction-Roman überhaupt, Mary Shelleys "Frankenstein oder der moderne «Prometheus»", aber etwa auch in «Jurassic Park» im Zentrum stand: die Folgen von fehlgeleitetem Forschungsdrang und die Verantwortung der Wissenschaft gegenüber der Welt. Das Ganze wird dann gepaart mit einer dystopischen Endzeitstimmung, wie man sie auch aus Kirkmans sonstigem Werk kennt.
03.09.2021 12:36 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/129091