Die Kritiker: «Im Tal der wilden Rosen»


Story
Nach dem Tod ihres Mannes muss Sarah ihren Sohn Tim allein aufziehen. Zusammen mit ihrer Mutter Ruth lebt sie auf einer kleinen Farm am Rande des Tals und spürt, dass die Zukunft für sie alle schwer werden wird. Der Holzhandel, den ihr Mann einst begonnen hatte, ist zum Erliegen gekommen, die Vorräte für den Winter werden knapp und es gibt keine Hoffnung, dass sie sich jemals ihren Wunsch erfüllen kann, in der kleinen Siedlergemeinde als Lehrerin zu arbeiten - denn eine allein stehende Lehrerin ist gesellschaftlich wenig erwünscht.

In dieser Situation ist Sarah ihrem Kind zuliebe nicht abgeneigt, der Vernunft nachzugeben und den jungen Pfarrer Ben zu heiraten, der sie seit langem umwirbt und den sie durchaus sympathisch findet. Doch plötzlich steht Robert vor der Tür, der Bruder ihres verstorbenen Mannes, der im Landesinneren am großen See als Bootsbauer arbeitet und dort eine kleine Werft besitzt. Robert ist nun zurückgekehrt, um seinen Anteil an der elterlichen Farm einzufordern, damit er seinen kleinen Bootsbau wirtschaftlich retten kann.

Sensibler und warmherziger als sein verstorbener Bruder erkennt Robert sofort die schwierige Situation seiner Schwägerin und möchte sich ihr zuliebe wieder zurückziehen. Doch die Ereignisse der folgenden Wochen erreichen das Gegenteil. Sarah und Robert kommen sich immer näher und je mehr Robert versucht, den beiden Frauen auf der Farm durch seine Hilfe das Überleben im nächsten Winter zu ermöglichen, desto dichter wird das Band zwischen ihnen.

Eines Tages taucht Roberts Geschäftspartner Walter im Tal auf und sorgt für Verwirrung. Sarah erfährt, warum Robert wirklich gekommen ist. Obwohl sie ihn inzwischen so sehr liebt, dass sie sich ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen kann, entscheidet sie sich in ihrer Enttäuschung, Pfarrer Ben nun doch das Jawort zu geben. Selbst Sarahs Mutter kann ihre Tochter nicht von diesem Schritt abhalten...

Darsteller
Eva Habermann («Papa und Mama») ist Sarah Ripley
Oliver Bootz («Tatort») ist Robert Ripley
Eleonore Weisgerber («Inspektor Rolle») ist Ruth Abbanat
Maximilian Werner («Ausreißer») ist Tim
Moritz Lindbergh («Broti & Pacek») ist Pfarrer Ben
Carin C. Tietze («SK Kölsch») ist Doris
Miguel Herz-Kestranek («Der Fürst und das Mädchen») ist Jerry

Kritik
Der Film ist ein Reinfall, schon allein die Grundidee klingt nicht sonderlich toll. Die Umsetzung zieht das gesamte Konzept ins Lächerliche. Die ohnehin schon stereotypen Charaktere werden durch maßlos untalentierte Schauspieler (die einzige Ausnahme bildet hier Eva Habermann, die diesem „Melodram“ wenigstens ein Fünkchen Glaubwürdigkeit verleiht) sehr unnahbar, der Zuschauer findet keinen Zugang zu ihnen und kann sich folglich auch nicht mit ihnen identifizieren.

Die Handlung ist zu „einfach“; Geschichten in dieser Art wurden schon tausendmal erzählt – meistens um einiges besser. Was soll die Reihe interessant machen? Was ist das Besondere? Wer gute Fernsehunterhaltung mit intelligenter Story und Charakteren mit emotionaler Tiefe mag, dem kann man «Im Tal der wilden Rosen» sicherlich nicht empfehlen.

Das ZDF zeigt «Im Tal der wilden Rosen» am Sonntag, 29. Januar 2006, um 20.15 Uhr.
25.01.2006 22:12 Uhr  •  Julian Miller Kurz-URL: qmde.de/12972