Die Kritiker: «Die Entscheidung»


Story
Die Geburtstagsfeier ihres kleinen Jonas endet mit einer tragischen Wendung im Leben von Michael und Mara. Die harmonische Idylle des Familienlebens wird auf eine harte Probe gestellt, denn Jonas leidet an einer Herzmuskelschwäche. Die Ärzte im Krankenhaus setzen den Jungen auf eine Warteliste für ein Spenderorgan, doch leider garantiert auch diese keine rechtzeitige Möglichkeit auf eine Heilung.

Mit einem dubiosen Angebot einer Privatklinik aus der Schweiz versucht sich der Großvater in die Angelegenheiten seines Sohnes und seiner Schwiegertochter einzubringen. Darin werden eine rechtzeitige Bereitstellung eines Spenderorgans und eine Operation bei einem renommierten tschechischen Professor in Aussicht gestellt. Kosten: 1 Million Euro.

Das Für und Wider einer solchen Maßnahme und die Wahrscheinlichkeit illegaler Machenschaften im Zusammenhang mit dem Spenderorgan stellen den Zusammenhalt der Familie auf eine harte Probe.

Darsteller
Jan Josef Liefers («Knockin' On Heaven's Door», «Tatort») ist Michael Späth
Julia Stemberger («Der Schattenmann», «Der König von St. Pauli») ist Mara Späth
Friedrich von Thun («Die Verbrechen des Professor Capellari», «Hitler - Aufstieg des Bösen») ist Sylvester Späth
Simon Morzé ist Jonas Späth
Maria Köstlinger («Silentium») ist Nela Späth
Karlheinz Hackl («Bobby», «Der Todestunnel») ist Dr. Koch
Regina Fritsch («Schlafes Bruder») ist Dr. Velisek
Johann Adam Oest («Herr Lehmann») ist Tibor Stary

Kritik
Das eindringliche Familiendrama beschäftigt sich mit der Frage, wie weit Eltern gehen würden, um dem eigenen Kind zu helfen. Die hierbei aufgegriffene brisante Thematik des illegalen Organhandels wird behutsam und überzeugend in den Mittelpunkt des Films gestellt.

Jan Josef Liefers spielt den Charakter des hin und her gerissenen und gleichzeitig aber moralisch-denkenden Vaters überzeugend und tiefgründig. Julia Stemberger als seine Frau Mara und Friedrich von Thun als allgegenwärtiger Großvater überzeugen in ihrem Handeln und versuchen als Gegengewicht der Geschichte alles, um den Sohn bzw. Enkel zu retten.

Trotz der überzeugenden schauspielerischen Leistung und der vorherrschenden tragischen Grundstimmung der Geschichte verliert der Film zeitweise an Dynamik und wirkt mitunter etwas zäh.

Insgesamt ein solider und authentischer Fernsehfilm, der mit seinen moralischen Fragen zum Nachdenken anregt.

Das ZDF strahlt den Fernsehfilm «Die Entscheidung» am Montag, den 30. Januar 2006, um 20.15 Uhr aus.
26.01.2006 22:00 Uhr  •  Torben Gebhardt Kurz-URL: qmde.de/12973