Im Bereich Fiction: BR lässt ab 2022 nur noch nachhaltig produzieren

Der Bayerische Rundfunk setzt ökologische Nachhaltigkeit prominent auf seine Unternehmens-Agenda.

Erst in der vergangenen Woche hat die ARD sein Engagement für ökologische Nachhaltigkeit gebündelt und es in die federführenden Hände des Bayerischen Rundfunks (BR) gelegt (Quotenmeter berichtete). Parallel dazu hat beim BR das "BR Nachhaltigkeitsboard" die Arbeit aufgenommen, das sich aus Vertretern aller Direktionen zusammensetzt und konkrete Maßnahmen erarbeitet hat, um Umwelt- und Ressourcenschutz auf den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern des Hauses voranzubringen. Ein erstes Maßnahmenpaket ist nun von der BR-Geschäftsleitung um Intendantin Dr. Katja Wildermuth auf den Weg gebracht worden, um ökologische Nachhaltigkeit prominent auf die Unternehmens-Agenda zu setzen und dadurch die Klimabilanz des Senders perspektivisch zu verbessern. Eingeflossen sind dabei auch Ideen aus einem Beteiligungsprozess für alle BR-Mitarbeitenden.

Noch in diesem Jahr werde man mit dem Ausbau einer systematischen CO2-Messung starten, um den CO2-Fußabdruck bestimmen und verlässlich Möglichkeiten identifizieren zu können, sowie Energieverbrauch und Emissionen zu reduzieren. Außerdem soll ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement eingeführt werden, das sich EMAS-System (Eco Management and Audit Scheme) orientiert. Es soll helfen, Umwelt-Auswirkungen auf allen Ebenen transparent zu erfassen, Ressourcen zu sparen und die Bilanz zu verbessern. Zum Jahreswechsel soll zudem auf Ökostrom umgestiegen, Experten für nachhaltige Film- und Fernsehproduktion, sogenannten „Green Consultants“, ausgebildet, effizientere Produktionsmethoden quer durch alle Genres und Programmbereiche geprüft und umgesetzt sowie Dienstreisen vermieden werden.

Der BR plant darüber hinaus, ab dem 1. Januar 2022 seine Auftragsproduktionen im Fiction-Bereich nachhaltig zu produzieren. Zudem sollen schrittweise auch bei Eigen- und Auftragsproduktionen in anderen Programmbereichen ökologische Mindeststandards eingeführt werden.

„Mit der neuen Nachhaltigkeitsoffensive im BR gehen wir bei diesem wichtigen Thema entschlossen voran. Wir bekennen uns damit klar zu dem Ziel, unsere Umweltbilanz auf allen Ebenen konsequent zu durchleuchten und wo immer möglich zu verbessern“, erklärt BR-Intendantin Katja Wildermuth. „Neben den nun beschlossenen strukturellen Maßnahmen setzen wir natürlich auch im Programm weiterhin auf hervorragenden öffentlich-rechtlichen Klimajournalismus und innovative Formate zu Nachhaltigkeitsthemen wie zuletzt etwa im Web-Format «Planet B» oder auch mit dem neuen Podcast «Grünphase» unseres jungen Content-Netzwerks PULS in Kooperation mit funk.“
30.09.2021 12:05 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/129820