An den vergangenen drei Mittwochabenden war Gabriela Maria Schmeide in einem Bäckermobil im Ersten unterwegs.
Mit dem Motto „Man kann alles schaffen, was man will“ war Gabriela Maria Schmeide alias Tina Sanftleben im September und Oktober in ihrem «Tina Mobil» im Norden Berlins unterwegs. Der Bäckereiverkäuferin wurde nach 20 Jahren der Dienst quittiert, weshalb sie als mobile Verkäuferin bei der Konkurrenz anheuerte. Die eher seicht anmutende Story wurde von X Filme Creative Pool in einer sechsteiligen Miniserie umgesetzt. Neben diversen «Tatort»-Filmen zeichnet das Produktionshaus auch für «Babylon Berlin» verantwortlich, das mehrfach mit dem Deutschen Fernsehpreis und mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Sicher wollte «Tina Mobil» gute Quoten schaffen, Quotenmeter hat untersucht, ob das auch gelungen ist.
Die erste von insgesamt drei Doppelfolgen strahlte Das Erste am 22. September aus und verzeichnete zunächst 4,21 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von starken 16,0 Prozent. Auch beim jungen Publikum kam die Auftaktfolge gut an: 0,56 Millionen 14- bis 49-Jährigen bescherten der blauen Eins 8,7 Prozent. Um 21:00 Uhr blieben für Folge zwei noch 4,19 Millionen ab drei Jahren dran. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum hielt sich konstant bei 16,0 Prozent. In der jungen Zuseherschaft sank die Reichweite ebenfalls leicht auf nunmehr 0,54 Millionen. Der Marktanteil gab dadurch aber etwas deutlicher nach, es standen noch 8,0 Prozent auf dem Papier.
Diese Werte markierte man auch am 29. September um 20:15 Uhr. Die Reichweite bei den Jüngeren belief sich nun auf 0,51 Millionen. Insgesamt schalteten nur noch 3,77 Millionen, was 14,1 Prozent des Marktes belegte. Vor Folge vier schalteten 300.000 Zuschauer ab, was dem Programm einen Prozentpunkt auf dem Gesamtmarkt kostete. Bei den Jüngeren verlor man 90.000 Zuschauer und 1,8 Punkte. Die Werte lagen nun bei 0,42 Millionen und 6,2 Prozent Marktanteil.
Der doch signifikante Zuschauerrückgang dürfte paradoxerweise an der Beliebtheit der Serie gelegen haben, denn wie der für «Tina Mobil» verantwortliche rbb mitteilte, war die Serie in der ARD-Mediathek sehr beliebt. Laut rbb-Angaben zählte man bis zum 5. Oktober 3,2 Millionen Online-Abrufe. Martina Zöllner, Kultur- und Filmchefin des rbb, gab an, dass viele Menschen, nachdem sie die ersten beiden Folgen im Ersten gesehen hatten, gleich wissen wollten, wie es weitergehe und auf die Mediathek umgestiegen seien. Dort standen seit dem 16. September alle Folgen zum Streamen zur Verfügung.
Daher überrascht es nicht, dass die letzte Doppelfolge am 6. Oktober für die schlechtesten Werte im linearen Fernsehen sorgte. Die beiden Episoden erreichten 3,55 und 3,42 Millionen Zuschauer, was 13,3 und 12,9 Prozent des Marktes entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel man ebenfalls zurück und verbuchte mit 0,43 und 0,39 Millionen Zuschauern noch annehmbare 6,9 und 5,9 Prozent Sehbeteiligung.
Im Durchschnitt erzielte «Tina Mobil» somit einer Reichweite von 3,77 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, was einem Marktanteil von guten 14,2 Prozent entspricht. Bei den jüngeren Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren standen ordentliche 7,3 Prozent zu Buche. Das Interesse lag hier bei 0,48 Millionen Sehern. Die Werte liegen allesamt etwas über dem Senderschnitt, was generell als positives Ergebnis zu werten ist. Mit den Abrufen aus der Mediathek kann die ARD alles in allem sicher mehr als zufrieden sein.