ProSiebenSat.1: Springer-Übernahme endgültig geplatzt

Die ProSiebenSat.1 Media AG wird nicht von der Axel Springer AG übernommen. Nach Informationen der Gesellschafter haben die Axel Springer AG und die P7S1 Holding L.P. gemeinsam beschlossen, die Pläne zur Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG durch die Axel Springer AG nicht weiter zu verfolgen.

Bereits in den vergangenen Wochen gab es Schwierigkeiten, denn das Kartellamt hielt eine Fusion für bedenklich und untersagte diese schließlich. Dennoch war eine Übernahme noch nicht ganz vom Tisch, gab es doch die Möglichkeit die Entscheidung mit einer Ministererlaubnis zu übergehen.

Nach intensiver Prüfung und sorgfältiger Abwägung sind die Axel Springer AG und die P7S1 Holding L.P. zu der Auffassung gelangt, daß auf Grund der zahlreichen wirtschaftlichen und juristischen Unsicherheiten eines möglichen Klageweges oder eines möglichen Ministererlaubnisverfahrens für alle Beteiligten unzumutbare Risiken entstünden. Damit werden weder der Aktien- und Geschäftsanteilskaufvertrag zwischen der Axel Springer AG und der P7S1 Holding L.P. vom 5. August 2005 noch das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot der Axel Springer AG an die Aktionäre der ProSiebenSat.1 Media AG vom 16. September 2005 vollzogen werden. Jetzt sind die Pläne jedoch entgültig vom Tisch, wie Guillaume de Posch (Bild), Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat1 Media AG, bestätigte: "Die Transaktion wäre eine gute Lösung für die ProSiebenSat.1-Gruppe gewesen. Die ProSiebenSat.1-Gruppe ist das führende kommerzielle TV-Unternehmen im deutschen Markt. Es ist uns gelungen, die Leistung unserer Sendergruppe in den vergangenen zwei Jahren stetig zu erhöhen," so de Posch. Große Probleme sieht er mit dem Scheitern des Deals aber nicht verbunden. "Wir werden die Gruppe aus eigener Kraft weiterentwickeln und uns weiterhin auf unser operatives Geschäft konzentrieren. Unsere Ziele sind, das Kerngeschäft Fernsehen weiter zu stärken, unsere Umsätze noch stärker zu diversifizieren sowie die Gruppe für die digitale Zukunft aufzustellen," erklärte sich de Posch.

Zur ProSiebenSat.1 Gruppe gehören neben den Sendern ProSieben und Sat.1 auch kabel eins, N24 und der Gewinnspielsender 9Live. Die ProSiebenSat.1-Gruppe ist das führende kommerzielle Fernsehunternehmen in Deutschland mit Sitz in München-Unterföhring und Berlin.
01.02.2006 12:10 Uhr  •  Manuel Weis  •  Quelle: ProSiebenSat.1 Media AG Kurz-URL: qmde.de/13052