Nach tätlichem Angriff: MDR zeigt Corona-„Spaziergänger“ an

In Zwickau wurde am Montagabend ein Team des MDR von Teilnehmern eines sogenannten „Spaziergangs“ tätlich angegriffen. Intendantin Karola Wille verurteilt die Tat aufs Schärfste. Auch Anzeige wurde erstattet.

Wie der MDR am Dienstagmorgen mitteilte wurde am Montag, 8. November, ein Fernseh-Team tätlich angegriffen. Das Team der Sendung «MDR-exakt» drehte in Zwickau über einen sogenannten „Spaziergang“ gegen die Corona-Maßnahmen. Der MDR sprach von einer „nicht genehmigten Versammlung“, zu der unter anderem die „Freien Sachsen“ aufgerufen hatten, die vom sächsischen Verfassungsschutz zuletzt als rechtsextremistische und verfassungsfeindliche Bestrebung eingestuft wurden.

„Die immer gewalttätigere Auseinandersetzung um Corona-Maßnahmen ist erschreckend und unerträglich, der MDR verurteilt den Angriff aufs Schärfste. Es braucht starke Solidarität und das immerwährende Eintreten für Medienfreiheitsrechte als wichtiges Grundrecht jeder Demokratie“, erklärte MDR-Intendantin Karola Wille.

Der MDR bestätigte, dass man Anzeige erstattet habe. Der neuerliche Übergriff passt ins Bild einer zunehmenden Entwicklung. Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten in Deutschland hatten im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht.
09.11.2021 11:23 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/130619