Am Freitag kehrt der Gameshow-Klassiker «Geh aufs Ganze!» ins deutsche Fernsehen zurück– mit Jörg Draeger und Daniel Boschmann als Co-Moderator.
Die Worte „Kult“ und „Comeback“ werden dieser Tage in Bezug auf Fernsehdeutschland geradezu inflationär gebraucht, denn erst wurde die ZDF-„Kult“-Show «Wetten, dass…?» mit Thomas Gottschalk neuaufgelegt, ehe wenige Tage später überraschend auch «TV Total» bei ProSieben sein „Comeback“ feiern durfte. Nun schließt sich auch Sat.1 dem Nostalgie-Trend an und startet ab Freitag, 26. November, drei neue Folgen von
«Geh aufs Ganze!» mit „Kult“-Moderator und dem diesjährigen «Promi Big Brother»-Teilnehmer Jörg Draeger. Wie bei «TV Total» wird sich aber auch bei der Zocker-Show die Sendezeit ändern, statt am Vorabend wie in den 1990er-Jahren sendet man zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr.
Anders als bei den erwähnten Revivals war die Neuauflage von «Geh aufs Ganze!» allerdings nicht von langer Hand geplant gewesen, wie Jörg Draeger am Dienstagmittag bei deiner Pressekonferenz verriet. Man habe bei seiner Teilnahme bei «Promi Big Brother» in diesem Sommer gemerkt, dass noch immer das Zocker-Gen in ihm stecke. Folglich wollte man „den Rückenwind von «Promi Big Brother» nutzen“ und die Show schnellstmöglich auf die Beine stellen. Für die Planung nahm man sich statt Monaten wie bei «TV Total» kolportiert lediglich sechs Wochen Zeit. Anfang November wurden die drei Folgen unter Einhaltung der 2G+-Regelung aufgenommen, wie Sat.1-Sprecher Kevin Körber versicherte.
Draeger, mittlerweile 76 Jahre alt, wird aber nicht alleine in der Show auftreten. Als Unterstützung wird ihm Daniel Boschmann dienen, der die Kandidaten mithilfe von kleinen Spielen zufällig auswählen wird. Das Draeger die Show nicht alleine stemmt, liegt auch am Sendeplatzwechsel in die Primetime. Statt 30 Minute gelte es nun 90 Minuten zu füllen. „Die Doppelmoderation dient auch als Show-Element“, verriet Boschmann. Außerdem solle durch den Selektionsprozess die Auswahl der zockenden Kandidaten „so fair wie möglich“ gestaltet werden. Wichtig ist es den beiden, das betonten sie immer wieder, dass man die Fans der Kultshow abholen möchte und eine Show aus dem Herzen machen möchte. Das habe man auch am Studio-Publikum gemerkt, dass sich riesig über jedes Detail wie der unveränderte Zonk-Sound oder die gleichgebliebene Titelmelodie freute, so Boschmann.
Inhaltlich hat sich die Show indes ebenfalls nur geringfügig verändert. Draeger teilte mit, dass man ein Drittel der Spiele aus den 90ern gänzlich unverändert übernommen habe und ein Drittel etwas angepasst habe. Ein Drittel der Spiele hingegen sind neu ausgedacht. In einem kurzen Clip gab Sat.1 auch bereits einen Vorgeschmack, was den Zuschauer am Freitag erwartet. Zu sehen war die schier endlos zockende Silke mit FC-Köln-Zylinder. Sofort war man in den Bann der Show gerissen, wie Jörg Draeger versuchte die Kandidatin auf eine falsche Fährte zu locken und sich doch mit ihr freuen konnte, als der Würfel eben doch das passende Ergebnis anzeigte.
Mindestens zur Premiere am kommenden Freitag dürfte die Euphorie über ein neuerliches TV-Comeback groß sein, ob es danach weitergeht, beispielsweise als werktägliche Vorabendquizshow oder als regelmäßige Primetime-Show? Darüber sind sowohl Boschmann als auch Draeger nicht informiert. Lust und Energie hätten sie auf jeden Fall, ihre Bereitschaft an Sat.1-Chef Daniel Rosemann haben sie am Dienstag klar formuliert. Ob auch dieser das Revival von «Geh aufs Ganze!» in sein Herz geschlossen hat, zeigt sich spätestens am Samstagmorgen, 11. Dezember, wenn sich ein abschließendes Urteil über die Quotenentwicklung der Show ziehen lässt.