Frank-Walter Steinmeier bat am gestrigen ersten Weihnachtsfeiertag traditionell für seine Weihnachtsansprache ins Schloss Bellevue. Das Erste schickte die Rede kurz vor der Primetime ins Programm.
An politischen Auftritten, Reden, Pressekonferenzen und allgemein Politikern im Fernsehen mangelte es 2021 mit Sicherheit nicht. Kurz vor Jahresende senden die öffentlich-rechtlichen Sender die
«Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten» und auch gestern ergab sich ein ordentlicher Erfolg damit. Im Zweiten wollten um 19:06 Uhr 3,02 Millionen Zuschauer Frank-Walter Steinmeier bei seiner Rede aus dem Schloss Bellevue hören, wodurch sich ein Marktanteil von 14,4 Prozent ergab. Jüngere Zuschauer folgten den Worten Steinmeiers lediglich 0,31 Millionen, jedoch ist ein entsprechender Marktanteil von 7,1 Prozent nicht zu verachten. Hier lief es für das Zweite im Übrigen schon etwas besser, als 2006 3,45 Millionen Zuschauer den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler bei seiner Rede hören und sehen wollten.
Angekommen beim Ersten verbesserte die diesjährige Rede des Bundespräsidenten die Leistung aus dem Vorjahr, als 5,88 Millionen Zuschauer einen Marktanteil von 19,8 Prozent verursachten. Mit 5,93 Millionen Zuschauer schraubte Steinmeier mit seiner Rede den Marktanteil auf 23,2 Prozent hoch, jedoch verlor er im Vergleich zu 2020 etwa die Hälfte der jüngeren Zuschauer. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren schalteten im letzten Jahr 1,34 Millionen zu und in diesem Jahr reichte es zu nur 0,77 Millionen. Beim Blick auf die Marktanteil relativiert sich der Verlust jedoch etwas, denn 2020 ergaben sich 17,9 Prozent Marktanteil, während gestern 14,2 Prozent verbucht werden konnten.
Weder letztes noch dieses Jahr konnten jedoch die «Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten» aus dem Jahr 2010 überbieten. Mit noch ordentlichem Abstand holte Christian Wulff damals 6,49 Millionen Zuschauer insgesamt, was jedoch zu einem im Vergleich zu diesem Jahr niedrigerem Marktanteil von 22,0 Prozent reichte. Jüngere Zuschauer wollten damals 1,28 Millionen folgen, jedoch ergab sich auch hier mit dem Marktanteil von 11,4 Prozent ein geringerer als in diesem Jahr.