«Damengambit»: Netflix muss sich der Klage stellen

Am Donnerstag wurde die Klage gegen den Streamingkonzern zugelassen.

Der Streamingdienst Netflix könnte noch mächtig Ärger für seine Serie «Damengambit» bekommen. Ein Richter weigerte sich am Donnerstag, die Klage einer georgischen Schachmeisterin abzuweisen. Sie behauptet, sie sei in der Netflix-Serie einer Verleumdung unterstellt worden. Nona Gaprindashvili, die in den 1960er Jahren als Schachspielerin in der Sowjetunion berühmt wurde, verklagte Netflix im September vor einem Bundesgericht.

Sie beanstandete eine Passage in der Serie, in der eine Figur – fälschlicherweise – behauptet, Gaprindashvili habe "nie gegen Männer gespielt". Gaprindashvili argumentierte, dass die Zeile "grob sexistisch und herabsetzend" sei, da sie bis 1968, dem Jahr, in dem die Serie spielt, tatsächlich gegen 59 männliche Konkurrenten angetreten sei.

"Netflix zitiert keine Fälle, die Verleumdungsklagen wegen der Darstellung realer Personen in fiktionalen Werken ausschließen, und das Gericht ist sich dessen auch nicht bewusst", schrieb US-Bezirksrichterin Virginia A. Phillips. "Die Tatsache, dass es sich bei der Serie um ein fiktionales Werk handelt, entbindet Netflix nicht von der Haftung für Verleumdung, wenn alle anderen Elemente der Verleumdung vorhanden sind".
28.01.2022 08:52 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/132144