In der Nacht von Sonntag auf Montag steigt in Los Angeles der 56. Super Bowl zwischen den Lokalmatadoren Los Angeles Rams und den Cincinnati Bengals. Quotenmeter hat die wichtigsten Infos zum Sport-Spektakel der Superlative zusammengefasst.
Kann Sensations-Rookie Ja‘Marr Chase gegen All-Pro Jalen Ramsey für Furore sorgen? Oder macht der Pass Rush rund um die Superstars Aaron Donald und Von Miller Bengals-Quarterback Joe Burrow den Gar aus? Burrow ist nicht umsonst der Quarterback, der in dieser Saison die meisten Sacks hinnehmen musste. Und wie gut aufgelegt wird Matthew Stafford im heimischen SoFi-Stadium sein? Kann er seinen bisherigen Passer-Rating-Schnitt von 124 aus den Playoffs aufrechterhalten? Wem das zu nerdig ist, gehört wohl nicht zu den 33,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen, die im vergangenen Jahr mit American Football im Fernsehen in Kontakt gekommen sind. Dies hat eine neue Studie der AGF ergeben. Football ist damit hinter dem Fußball der kontaktstärkste Sport im deutschen Fernsehen. Nicht auszuschließen, dass ab Montag diese Statistik noch ein paar Prozentpunkte mehr zählt, denn in der Nacht von Sonntag auf Montag steigt im Stadtteil Inglewood in Los Angeles der 56. Super Bowl zwischen den Cincinnati Bengals und den Los Angeles Rams.
Die Rams sind somit erst das zweite Team der NFL-Geschichte, die den Super Bowl im heimischen Stadion austragen dürfen. Zuvor war dies nur der kürzlich zurückgetretenen Quarterback-Legende Tom Brady und den Tampa Bay Buccaneers gelungen – interessanterweise erst im vergangenen Jahr. Austragungsort ist wie erwähnt das brandneue SoFi-Stadium in Inglewood, das erst in der vergangenen Saison eröffnet wurde und NFL-Angaben zufolge fast fünf Milliarden US-Dollar gekostet hat. Dies macht es zur teuersten Sportstätte der Welt. Der Rahmen für das größte Sportereignis der USA ist somit mehr als passend.
Die Halbzeit-Show könnte wohl kaum passender besetzt sein
Und auch das Drumherum kann sich sehen lassen. Die amerikanische Hymne vor dem Spiel wird Country-Sängerin Mickey Guyton zum Besten geben, die in diesem Jahr für gleich drei Grammys in ihrem Genre nominiert ist. Auf insgesamt 43 Auszeichnungen des wohl bedeutendsten Musikpreises der Welt können die Performer der Halbzeit-Show blicken, die einmal mehr für großes Spektakel sorgen dürften. Auf der Bühne stehen Eminem, Mary J. Blige, Snoop Dogg, Dr. Dre und Kendrick Lamar, womit die NFL explizit auf den Austragungsort eingeht. Inglewood brachte nicht nur zahlreiche Olympioniken und Sportikonen hervor, der wenige Kilometer entfernte Stadtteil Compton steht wie kaum ein zweiter für Hip-Hop, unter anderem stammen Kendrick Lamar und Dr. Dre von dort. Wichtig beim Super Bowl ist sicherlich nicht nur das Sportliche, sondern auch das Entertainment.
Dementsprechend hat der übertragende US-Sender NBC auch wieder einmal alle Werbeplätze während der Übertragung verkauft – zwar erst etwas später als gewöhnlich, dafür aber mit einem neuen Preisrekord. Ursprünglich plante man mit einer Preis-Spanne zwischen 5,8 und 6,2 Millionen US-Dollar für einen 30-sekündigen Werbespot, die Preise stiegen nun offenbar auf bis zu sieben Millionen Dollar an. Das sind mehr als 233.000 Dollar pro Sekunde(!). Die gestiegenen Preise dürften auch mit dem zugenommen Interesse an den vorherigen Spielen liegen. Das Spiel der Buffalo Bills bei den Kansas City Chiefs in der Divisional Round war für CBS das meistgesehene Spiel in dieser Runde seit fünf Jahren. Noch stärker lief es für FOX, dass das NFC-Championship-Game zwischen den Rams und den San Francisco 49ers ausstrahlte und mehr als 50 Millionen US-Zuschauer begeisterte – der beste Wert seit 2014.
ProSieben setzt auf Heidi Klum
Auch in Deutschland ist der Football-Sport wie oben abzulesen sehr gefragt. Am Sonntag übertragt einmal mehr ProSieben das Saison-Highlight der NFL – wie schon die gesamten Playoffs. Mit der nächtlichen Übertragung des Rams-Siegs vor knapp zwei Wochen erreichte die Unterföhringer TV-Station bis zu einem Viertel des werberelevanten Publikums. Ab 3:00 Uhr schlugen sich noch 0,33 Millionen Zuschauer die Nacht um die Ohren. Wie beim NFC-Spiel erfolgt der Kick-off am Super Bowl Sunday um 0:30 Uhr deutscher Zeit. Allerdings zeigt ProSieben nicht einfach nur das Spiel zum fünften Mal in Folge, sondern geht bei ProSieben Maxx bereits ab 20:15 Uhr mit
«ran Football: Countdown zum Super Bowl» live auf Sendung. Dort moderieren Carsten Spengemann, Mike Stiefelhagen und Roman Motzkus die knapp dreistündige Sendung.
Um 22:55 Uhr wechselt die Übertragung dann ins Hauptprogramm zu ProSieben, wo sich Jan Stecker, Patrick Esume, Björn Werner und "Netman" Christoph "Icke" Dommisch aus dem «ran»-Studio in München melden. Sie versorgen die Fans mit letzten Infos und schalten zudem live ins SoFi-Stadium, wo Reporter Max Zielke und der zweifache deutsche Super-Bowl-Sieger Sebastian Vollmer sowie die Gäste Heidi Klum, Jakob Johnson (New England Patriots) und Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions) warten.
Bei DAZN wartet der Original-Kommentar
Weitaus weniger spektakulär fällt die Vorberichterstattung bei DAZN aus, wo der Super Bowl ebenfalls gestreamt werden kann. Beim Sportstreamer beginnt die Übertragung rund eine Stunde vor Kick-off. Moderator Flo Hauser begrüßt die Zuschauer ab 23:30 Uhr zusammen mit Experte Adrian Franke. Er wird gemeinsam mit Martin Pfanner den 56. Super Bowl kommentieren. DAZN besticht ohnehin nicht durch die spektakuläre Show, sondern setzt den Fokus bekanntlich eher auf den Sport an sich.
Wer noch näher am American Football dran sein möchte, sollte DAZN somit nicht meiden, vor allem deshalb nicht, da dort auch die Übertragung im NBC-Originalkommentar zur Verfügung steht. Das bekannte Gespann aus Al Michaels, der seinen elften Super Bowl kommentiert und damit einen Allzeit-Rekord einstellt, und Cris Collinsworth begleiten das Spiel, während die beiden Feld-Reporterinnen Michele Tafoya und Kathryn Tappen regelmäßig Updates vom Spielfeld-Rand geben. Außerdem greifen die Amerikaner bei strittigen Situationen auf den Schiedsrichter-Experten Terry McAulay zurück, der als aktiver Schiedsrichter dreimal das Finale leiten durfte und nun erstmals bei einem Super Bowl als Experte agiert.