Y-Kollektiv – junges Journalisten-Team geht lebensnahen Themen kritisch auf die Spur
Inzwischen schalten regelmäßig über eine Million Interessenten für die kritischen und investigativen Reportagen ein.
Vor etwa einem Monat knackte der Kanal „Y-Kollektiv“ die Marke von einer Millionen Abonnenten auf YouTube. Damit ist es das erste Reportage-Format von funk, welchem dieser große Meilenstein gelang. Im Juli 2016 wurde das erste Video veröffentlicht und noch immer erscheinen wöchentlich neue Videodokumentationen und Reportagen von jungen Journalisten. Die Macher wollen ihren Zuschauern die Welt so näherbringen, wie sie sie selbst erleben.
„Wir mögen subjektive, menschliche Geschichten über die großen Themen unserer Zeit. Hier bekommt ihr also nicht das, was ihr sowieso schon den ganzen Tag in eurem Stream seht. Wir schauen uns um, links und rechts, und marschieren nicht quer durch den Mainstream. Unsere Dokus und Reportagen provozieren und spalten, sie erregen und bestürzen; sie sind nicht immer objektiv, aber immer ehrlich. Wir erzählen die Geschichten so, wie wir sie erleben. Und nicht anders!“ So stellen sich die Macher der Reportagen vor. Das Team besteht aus Christian Tipke, Dennis Leiffels, Manuel Möglich, Julia Rehkopf, Gülseren Ölcüm und Alina Schulz.
Auf dem Kanal sollen Fragen beantwortet werden, die sich einige Jugendliche sicher selbst schon gestellt haben. Es geht oftmals um Themen wie Drogen, Influencer, Sex, Abhängigkeiten oder Dating. Mit über fünf Millionen Aufrufen berichtet das gefragteste Video vom Rechtsrock Festival in Sachsen. Auch sehr beliebt sind die Videos über einen 13-jährigen Teilnehmer bei der Fortnite-WM, wie es ist, hochbegabt zu sein oder das Leben als Rentner im Gefängnis. Zudem handeln momentan einige Videos von der Corona-Pandemie. Nach einem Aufruf an die Community kamen mehr als 200 Mails und über 1.000 Kommentare von Schüler, Paketzustellern, Mitarbeiten im Einzelhandel und Sanitäter an, die von der momentanen Situation genervt sind. Berichtet wird von Anfeindungen durch Corona-Leugner oder dem Fehlen von sozialen Kontakten.
Zudem erhielt der Kanal bereits einige Auszeichnungen, darunter den Webvideopreis Deutschland in der Kategorie „Newcomer“. Ein Video über Bitcoins belegte den 2. Platz des BlaueBoje Journalistenpreises, während das Video „Sugarbabes: Escort und Rinsing als Studenten-Job“ auf Platz drei des Juliane-Bartel-Preises landete. 2021 ging der Kurt-Magnus-Preis der ARD an das Video „Infokrieger – Die neuen rechten Medienmacher“. Zudem wurde „Der Rap Hack: Kauf dich in die Charts! Wie Klickzahlen manipuliert werden“ 2019 auch mit dem Quotenmeter-Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Doku“ ausgezeichnet.
Auf dem Zweitkanal „Y-zwei“ veröffentlicht das Team zusätzlich Q&As zu den verschiedenen Videos auf dem Hauptkanal, zusätzliche Videos, Interviews und englische Versionen zu einigen der Videos. Zusätzlich zu YouTube sind die Videos auch in der ARD-Mediathek abrufbar, wo sich auch „Rabiat“, ein Ableger des Formats findet. Im TV-Format berichten die etwa 45-minütigen Episoden über weitere relevante Themen. Zusätzlich gibt es in der ARD-Audiothek seit November 2020 zusätzlich den Podcast „Y-Kollektiv – der Podcast“.
Beliebt ist der Kanal vor allem für die Berichte über gesellschaftlich relevanten Themen, die nicht selten mit Vorurteilen behaftet sind. Das junge Journalisten-Team überschreitet Tabus und stellt unangenehme Fragen. Dadurch sind die Reportagen immer ehrlich, lebensnah und kritisch.
20.02.2022 13:34 Uhr
• Laura Friedrich
Kurz-URL: qmde.de/132597