Comic-Laden: ‚Die eiserne Hand‘

Erstmals als Sammelband und in neuer Übersetzung.

Die "Eiserne Hand" ist eine sogenannte Graphic Novel, für die der Zeichner Jesus Blasco und der Autor Tom Tully die Verantwortung tragen. Der als Hardcover mit einem Umfang von 116 Seiten erschienene Comic hat in Deutschland und den deutschsprachigen Ländern schon eine gewisse Bekanntheit erlangt. Hierzulande sind die Geschichten um die eiserne Hand jedoch auch zu einem großen Teil unter dem Titel "Der Unsichtbare mit der eisernen Hand" populär geworden. In dem jetzt neu erschienenen Band gibt es erstmals eine Sammlung der frühen Geschichten in einem Heft. Diese Episoden wurden noch dazu ganz neu übersetzt und mit Artikeln, die sich mit der Geschichte der Figur beschäftigen, erweitert.

Die Figur von Louis Crandell steht dabei im Mittelpunkt. Nachdem ein Experiment in einem Labor grandios schief gelaufen ist, entdeckt Crendell, dass die stählerne Prothese, die seine rechte Hand ersetzt, ihm plötzlich ungeahnte Kräfte verleiht. Wird diese Eisenhand dann auch noch mit Elektrizität kombiniert, kann sie ihren Träger sogar unsichtbar machen. Für Louis Crendell, der schon sein ganzes Leben lang immer auf einem höchst schmalen Grat zwischen Gut und Böse hin und her pendelte, ergeben sich damit ganz neue, bislang völlig ungeahnte Möglichkeiten. Seine neu gewonnenen Kräfte und seine Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, lassen aus ihm einen Superhelden der ganz besonderen Art werden.

Wer den neu zusammengestellten Band "Die eiserne Hand" durchblättert und dann etwas tiefer in ihn eintaucht, wird schnell verstehen, warum die Geschichten einst zu den beliebtesten des Kobra-Magazins gehört haben. Durch die Neuübersetzung der Texte von Autor Tom Tully wird noch deutlicher, dass sich "Steel Claw", so der Originaltitel, vor allem an Erwachsene wendet. Die herrlich düsteren, mitunter sehr geheimnisvollen Zeichnungen von Jesus Blasco unterstreichen das nur noch. Kurzum: Ein Graphic Novel mit der sich wunderbar in der Vergangenheit träumen lässt, die aber dennoch äußerst zeitgemäß ist.
26.03.2022 12:34 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/133288