Hanna Plaß: ‚Ich bekam für «Faking Hitler» ausschließlich Lobeshymnen‘
Am Sonntag ist die Schauspielerin im ZDF zu sehen. Wir sprachen mit ihr über die zahlreichen Rollen, die sie zuletzt ausfüllen durfte.
Sie sind in dem Spielfilm «Freunde sind mehr – Viergefühl» zu sehen. Dort spielen Sie Steffi, die in Selpin auftaucht und Malte um den Finger wickelt. Worauf können sich die ZDF-Zuschauer freuen?
Auf eine erfrischend geerdete junge Frau mit sehr viel Mut.
Sie verkörpern in «Freunde sind mehr – Viergefühl» eine Doppelrolle. War das eine schwierige Aufgabe, gleich zwei Charaktere zu mimen?
Es war eine sehr schöne Aufgabe. Da die Figuren zusammenhängen, war es für mich wie die Vollendung eines Kreises.
Sie kommen eigentlich aus Bayern, drehten aber nun in Mecklenburg-Vorpommern. Hat ihnen die Gegend gefallen?
Ich bin natürlich nicht die erste, der die wunderschönen Hügel und Buchten Rügens zusagen. Ich finde die Insel wirklich malerisch und äußerst idyllisch.
Konnten Sie trotz Corona-Beschränkungen die Gegend erkunden?
Ich habe mir für eine Woche unseres Drehs statt eines Hotels einen Camper gemietet und die Gegend erkundet, das war eine sehr schöne Zeit!
Für RTL+ waren Sie in der Serie «8 Zeugen» zu sehen. Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?
Die Figur von Johanna in «8 Zeugen» spielt ein doppeltes Spiel. Sie ist wie eine Schauspielerin ihrer eigenen Fantasie, das war faszinierend zu spielen.
Kommen wir zu den Hitler-Tagebüchern: «Faking Hitler» bei RTL+. Wie fiel das Feedback auf die Serie aus?
Ich weiß nicht was Sie gehört haben, aber ich bekomme ausschließlich Lobeshymnen zu hören. Es ist ein Projekt, bei dem auf Seiten der UFA von der ersten Seite des Drehbuchs bist in die Postproduktion mit immenser Entschlossenheit gearbeitet wurde, und ich finde das hat sich extrem gelohnt.
Sie spielten für die Sat.1-Serie «Think Big» die 24-jährige Nicole, die in einem sozialen Brennpunkt der Stadt Chorweiler lebt. Fanden Sie die Geschichte spannend, die erzählt wurde?
Ich fand sie vor allem wichtig. Nicole wächst stetig über das hinaus was sie und andere ihr zutrauen. Ich finde, sie ist eine echte Heldin und davon gibt es immer noch zu wenige im deutschen Fernsehen.
Während Sat.1 mit «Think Big» auf die Nase fiel, wird «Freunde sind mehr» höchstwahrscheinlich sehr erfolgreich abschneiden. Können Sie sich ausmalen, warum Fiction lieber im öffentlich-rechtlichen Fernsehen geschaut wird?
Sat.1 war zur Zeit von «Think Big!» komplett im Umbruch begriffen, die öffentlich-rechtlichen Sender hingegen haben eine stabilere Zuschauerschaft. Die beiden Projekte sind jedoch von der Grundanlage her so unterschiedlich, dass sich der Vergleich kaum lohnt.
Nicht nur als Schauspielerin sind sie tätig, sondern auch als Musikerin. Ist das für Ihre Karriere sowohl vor der Kamera als auch auf den Schauspielbühnen ein Vorteil?
Es gibt viele Projekte, in denen meine musikalischen Fähigkeiten Platz gefunden haben. Ich kann nicht sagen, ob es ein Vorteil ist, es ist aber eine große Freude.
Sie haben vor vier Jahren das erste Stück selbst inszeniert. Worum ging es bei „Leighton’s Jukebox“ und haben Sie vor, weitere Werke auf die Bühne zu bringen?
Ich interessiere mich im Moment sehr für Film. Für die Veröffentlichung meiner Musik im Sommer 2022 habe ich meinen ersten Kurzfilm gedreht und lerne gerade sehr viel über die Produktionsprozesse. Aber meine Ideen entstehen immer in dem Medium, wo ich mich gerade aufhalte. Das ist im Moment der Film und im Winter wird es wahrscheinlich wieder vermehrt die Bühne sein.
Besten Dank für das Gespräch!
«Freunde sind mehr – Viergefühl» ist am Sonntag, den 10. April, im ZDF zu sehen.